„Kein passenderer Ort als dieses Parlament“: Kritik und Lob im Netz über Zapfenstreich mit Fackeln

Großer Zapfenstreich zur Würdigung der Einsatzkontingente der Bundeswehr aus Anlass der Beendigung des Einsatzes in Afghanistan auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude. Eine Reihe von Twitter-Nutzern fühlten sich durch die Szenen an dunkle Kapitel der deutschen Geschichte erinnert.

Großer Zapfenstreich zur Würdigung der Einsatzkontingente der Bundeswehr aus Anlass der Beendigung des Einsatzes in Afghanistan auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude. Eine Reihe von Twitter-Nutzern fühlten sich durch die Szenen an dunkle Kapitel der deutschen Geschichte erinnert.

Berlin. Soldaten mit Fackeln vor dem Reichstagsgebäude - Bilder vom Großen Zapfenstreich zur Würdigung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan haben im Netz teilweise Befremdung und Kritik ausgelöst.

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Eine Reihe von Twitter-Nutzern fühlten sich durch die Szenen an dunkle Kapitel der deutschen Geschichte erinnert. Andere Nutzer widersprachen, mehrere Verteidigungspolitiker reagierten irritiert.

„Zeremoniell war in Form, Würde & am einzig richtigen Ort (Parlamentsarmee vor Parlament) absolut angemessen“, kommentierte die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann.

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„Manchmal verstehe ich Twitter echt nicht mehr“, schrieb der Grünen-Politiker Tobias Lindner. Das Schlagwort #Zapfenstreich lag zeitweise am Donnerstagmorgen auf Platz zwei der Twitter-Trends für Deutschland.

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Bundestag und Bundesregierung hatten den etwa 90 000 in Afghanistan eingesetzten Männern und Frauen der Bundeswehr am Mittwoch für ihren schwierigen Einsatz gedankt. Auf einen Abschlussappell vor dem Verteidigungsministerium folgte vor dem Reichstagsgebäude ein Großer Zapfenstreich, das höchste militärische Zeremoniell der deutschen Streitkräfte. Anwesend waren am Mittwoch Vertreter der fünf Verfassungsorgane, darunter Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

„Wenn Deutsche Fackeln in die Hand nehmen“

Die ehemalige Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth schrieb auf Twitter: „Wenn Deutsche Fackeln in die Hand nehmen“ sage sie mit Max Liebermann „ick kann janich so viel fressen, wie ich kotzen möchte“. Sie kritisierte, der Zapfenstreich diene einer „Militarisierung der Gesellschaft“.

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Die Linke-Außenpolitikerin Sevim Dagdelen verwies unter anderem auf die zivilen Opfer des Afghanistan-Krieges und die 59 Bundeswehr-Soldaten, die in Afghanistan ihr Leben ließen. „Was gibt es da zu feiern mit diesem militaristischen Mummenschanz?“, fragte sie ebenfalls auf Twitter.

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„Richtig, würdevoll und bewegend“

Der Grünen-Außenexperte Omid Nouripour bezeichnete den Zapfenstreich dagegen als „richtig, würdevoll und bewegend“. Der Grünen-Verteidigungspolitiker Lindner schrieb, es sei gut und richtig gewesen, den Afghanistan-Einsatz mit einem Großen Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude zu würdigen. „Als Bundestag stehen wir in einer bleibenden Verantwortung, für das was die letzten 20 Jahre war und für das, was daraus an Lehren für die Zukunft wird. Dafür gibt es keinen passenderen Ort als dieses Parlament. Und wer Aufklärung über das Zeremoniell an sich braucht, kann sich gerne melden.“

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Die Ursprünge des Zapfenstreichs gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Mit dem Brauch werden heute etwa Bundespräsidenten und Bundeskanzler sowie Verteidigungsminister bei ihrer Verabschiedung geehrt.

Das Zeremoniell findet immer abends statt, besteht aus einem Aufmarsch, mehreren Musikstücken - darunter die Nationalhymne - und dem Ausmarsch. Zum Großen Zapfenstreich gehören immer auch Fackelträger. Vor dem Reichstagsgebäude gab es einen Großen Zapfenstreich etwa 2015 zum 60-jährigen Bestehen der Bundeswehr.

RND/dpa

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