Menschenrechtsbeauftragte Amtsberg fährt nicht nach Katar
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Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Luise Amtsberg
© Quelle: Christoph Soeder/dpa
Berlin. Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, hat ihre Teilnahme an der Reise von Bundesinnenministerin Nancy Faeser nach Katar vor der Fußball-WM abgesagt. „Die Entwicklungen an diesem Wochenende haben mir verdeutlicht, wie schwierig es in der derzeitigen Situation im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft ist, mit der katarischen Regierung die von mir geplanten offenen und auch kritischen Gespräche über die Menschenrechtslage in Katar zu führen“, sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag laut Mitteilung des Auswärtigen Amtes.
Amtsberg kündigte an, ihre Reise und die geplanten Gespräche zu einem späteren Zeitpunkt abhalten zu wollen. „Katars wachsende Rolle als regionaler und globaler Akteur zur Kenntnis nehmend, bleibt der internationale Druck und unser Bemühen für den Schutz der Menschenrechte auch nach der WM zentral.“
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Protestnote nach kritischen Äußerungen
Faeser reist am Montag mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf nach Katar, beide hatten angekündigt, die Menschenrechtslage klar ansprechen zu wollen. Nach kritischen Äußerungen Faesers im ARD-Magazin „Monitor“ hatte das Außenministerium in Doha am Freitag den deutschen Botschafter einbestellt und eine Protestnote übergeben. Katar verurteile Faesers Äußerungen aufs Schärfste, die angesichts der „ausgezeichneten Beziehungen“ beider Länder gegen diplomatische Normen verstoßen würden, berichtete die katarische Nachrichtenagentur QNA. Dass die Reise der Innenministerin dennoch stattfinde, bestätigte das Ministerium am Wochenende.
Der WM-Gastgeber steht regelmäßig wegen Menschenrechtsverstößen in der Kritik, dabei geht es vor allem um die Situation von ausländischen Arbeitern. Die Regierung des Emirats weist die Kritik zurück und verweist auf zahlreiche Reformen. Die WM in Katar findet vom 20. November bis 18. Dezember statt.
RND/dpa