Bericht: Fifa will keine Friedensbotschaft von Selenskyj vor dem WM-Finale
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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.
© Quelle: Ukraine Presidency/Planet Pix vi
Immer wieder hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den vergangenen Monaten große Veranstaltungen genutzt, um den Blick der Weltöffentlichkeit auf den russischen Angriffskrieg gegen sein Land zu lenken – etwa durch Liveschalten zu den Filmfestspielen in Cannes oder zur Verleihung des Musikpreises Grammys. Was läge da näher, als auch die immense Reichweite eines WM-Finales – vor vier Jahren schalteten weltweit 1,12 Milliarden Menschen ein – zu nutzen? Doch einem Bericht zufolge lehnte der Fußballweltverband Fifa ein entsprechendes Ansinnen Selenskyjs ab.
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Nach Informationen des Senders CNN hatte der ukrainische Präsident vorgeschlagen, sich vor dem Anstoß des Endspiels am Sonntag zwischen Argentinien und Frankreich mit einer Friedensbotschaft an die Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion in Katar zu wenden – seine Worte wären anschließend ohne Frage um die Welt gegangen. „Wir dachten, die Fifa wollte ihre Plattform für die gute Sache nutzen“, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person gegenüber CNN. Der Vorschlag sei aber abgewiesen worden.
Es liefen aber weiter Gespräche zwischen der Ukraine und dem Fußballweltverband, zitiert CNN die namentlich nicht genannte Quelle. Die Fifa reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage, berichtet der Sender.
Politik und Fußball passt für die Fifa nicht zusammen
Überraschend kommt die ablehnende Haltung freilich nicht, politische Meinungsäußerungen auf dem Rasen hatte der Fußballweltverband zuletzt unterbunden: Mehrere europäische Teams wollten zunächst in Katar mit einer „One Love“-Kapitänsbinde auflaufen, doch noch vor den ersten Spielen machten die Nationalmannschaften unter dem Druck der Fifa einen Rückzieher und verzichteten auf diese Form des Protestes. Der Weltverband drohte den Kapitänen beim Tragen einer solchen Binde die Gelbe Karte an und ließ mögliche weitere Sanktionen gezielt offen.
Eine der wenigen offensichtlichen Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine kam während des Vorrundenspiels zwischen Portugal und Uruguay von einem Flitzer, der aufs Spielfeld lief: Auf der Vorderseite seines Superman-T‑Shirts stand „Save Ukraine“, auf dem Rücken „Respect for Iranian Woman“.
RND/seb