Drohende Gasknappheit

Robert Habeck: „Meine Duschzeit habe ich noch mal deutlich verkürzt“

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat aufgrund der immer knapperen Gaslieferungen aus Russland vor einem harten Winter gewarnt. „Wenn das Gas nicht ausreicht, müssten bestimmte Industriebereiche, die Gas benötigen, abgeschaltet werden“, erklärte Habeck dem „Spiegel“ am Freitag. Aktuell dürfte dieses Szenario nicht unwahrscheinlich sein, denn bleiben die Gaslieferungen aus Russland auf dem Niveau, das sie bereits erreicht haben, dann werde es im Winter zu einer Gasmangellage kommen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Habeck wirbt daher schon länger dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger Energie einsparen. Nun erklärt der Minister wie er selbst dabei vorgeht. „Ich halte mich an das, was mein Ministerium empfiehlt. Meine Duschzeit habe ich noch mal deutlich verkürzt“, sagte Habeck. Mehr als fünf Minuten brauche der Vizekanzler nicht. Allerdings sei er kein gutes Beispiel. Als Minister habe er ein Gehalt, von dem andere nur träumten. „Außerdem komme ich spät nach Hause, stehe um sechs auf und bin um sieben Uhr schon wieder weg. Da muss man im Winter gar nicht heizen“, so Habeck.

Habeck lehnt Energiesparprämie ab

Im Interview mit dem „heute journal“ kritisierte Habeck allerdings, dass seine Vorschläge zum Energiesparen gerne lächerlich gemacht würden: „Der Klimaminister Habeck sagt: ‚Tausch deinen Duschkopf aus, das spart 30 Prozent Energie. Ein Duschkopf soll uns vor Putin retten? Haha.‘“ Viele kleine Maßnahmen hätten in der Summe jedoch große Wirkung, so Habeck weiter.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
„Große Herausforderungen“: Scholz fokussiert Suche nach alternativen Gasimporten
24.06.2022, Belgien, Brüssel: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), trifft zum Treffen am zweiten Tage eines EU-Gipfels ein. Die Staats- und Regierungschefs der EU wollten am zweiten Tag des EU-Gipfels angesichts von Inflation, hohen Energiepreisen und einer Krise bei den Lebenshaltungskosten wirtschaftliche Themen erörtern. Foto: Nicolas Maeterlinck/BELGA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Olaf Scholz betonte am Tag nach der Entscheidung zugunsten der Ukraine die Wichtigkeit, fossile Ressourcen anderweitig zu beziehen.

Einen staatlichen Anreiz schloss der Minister allerdings aus. „Ich weiß nicht, ob man immer alles belohnen muss“, sagte Habeck. Die Energiepreise seien mittlerweile so hoch, dass der Anreiz zum Sparen längst gegeben sein müsste. „Es geht in erster Linie darum, seinen inneren Schweinehund zu überwinden und genau zu schauen: Wo kann ich noch etwas einsparen?“ Außerdem zielten Putins knappe Gaslieferungen genau darauf ab, die westliche Geschlossenheit zu zersetzen. Energie zu sparen sei daher auch die Verantwortung jedes Einzelnen gegenüber der Gesellschaft. „Wenn da jemand sagt, ich helfe nur, wenn ich 50 Euro kriege, würde ich sagen: Die kriegst du nicht, Alter.“

RND/dre

Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Top Themen

Deutschland
 
Sonstiges

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken