„500 plus X“: Söder will Hunderte Windräder bauen – aber an Abstandsregel festhalten
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Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, sitzt im bayerischen Landtag vor einer Plenarsitzung auf seinem Platz.
© Quelle: Sven Hoppe/dpa
München. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will an der umstrittenen Mindestabstandsregel für Windräder grundsätzlich festhalten – aber über Ausnahmeregeln mindestens 500 neue Anlagen im Freistaat ermöglichen.
Es solle „500 plus X“ neue Windkraftanlagen geben, „wenn es nach mir geht ein deutliches X“, sagte Söder am Dienstag in einer Regierungserklärung im Landtag in München. Dies müsse aber mit und nicht gegen die Bürger erfolgen. Die 10H-Regel bleibe deshalb, es solle aber eine „Reform mit Ausnahmen“ geben.
Damit bewegt sich Söder auf den Koalitionspartner, die Freien Wähler, zu. Deren Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger hatte zuletzt erklärt, er wolle in den nächsten zehn Jahren mindestens 600 neue Windkraftanlagen im Freistaat errichten lassen. Das ergäbe eine Verdopplung der heute installierten Leistung, argumentierte er.
Söder ruft „Windgipfel“ ins Leben
Nach der 10H-Regel in Bayern müssen Windräder zu den nächsten Wohnhäusern den zehnfachen Abstand ihrer Höhe einhalten – ein 200 Meter hohes Windrad muss also 2000 Meter von den Häusern entfernt sein. Söder will über die künftigen Regelungen auch bei einem „Windgipfel“ mit betroffenen Verbänden und anderen sprechen.
Zudem will sich der bayerische Ministerpräsident im Ausland um alternative Energielieferketten für den Freistaat bemühen. „Ich werde deswegen selbst in die Golfregion reisen, um zu versuchen auch für uns Reserven für erneuerbare Energien mit zu erschließen“, sagte der CSU-Chef in seiner Regierungserklärung. Es gehe darum, die Versorgung für die Wirtschaft und die Menschen in Bayern zu sichern.
Deutschland müsse eine „Wasserstoffnation“ werden, wie die Länder im Norden brauche es auch im Süden neue Partnerschaften für Wasserstoffallianzen, sagte Söder. Um den Süden als Industrieregion zu stärken, sei die Planung von Pipelines über Italien nach Norden wichtig. Es müsse auf der ganzen Welt nach Alternativen gesucht werden, damit neue Partnerschaften erschlossen werden könnten.
RND/dpa