Windmühlen gegen Putin
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Wie kann Deutschland unabhängig werden von Putins Rohstoffen?
© Quelle: imago images/aal.photo
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
Strom kommt aus der Steckdose – wir verwöhnten Mitteleuropäerinnen und Mitteleuropäer mussten über Jahrzehnte eigentlich nicht viel mehr über unsere Energieversorgung wissen. Doch dann wurde erst die Energiewende ein Thema, nun führt uns der russische Angriff auf die Ukraine vor Augen, dass wir uns endlich ernsthaft Gedanken über neue, klima- und friedensfreundliche Energie machen sollten.
Heißt auch, dass wir über die Küste hinaus denken sollten. Denn wenn wir wirklich unabhängig von den Energiequellen der Diktatoren dieser Welt werden wollen, kann Offshore-Windenergie einen ordentlichen Beitrag leisten. Einfach geschrieben, der Weg dorthin ist aber weit.
Frank-Thomas Wenzel hat sich auf dem Meer umgesehen und gleichermaßen festgestellt, wie es klappen könnte – und wo es noch hakt: Deutschland hinkt seinen Ausbauzielen der Offshore-Kapazitäten weit hinterher. Das liegt an langen Genehmigungsverfahren für die riesigen Rotoren über dem Meer und dem noch komplizierteren Ausbau der Netze an Land (RND+).
Wie kommen wir weg von Putins Gas?
LNG? Biogas? Oder lieber doch Wärmepumpen? „RND erklärt“ wirft einen Blick auf die Alternativen zur russischen Gasversorgung.
© Quelle: RND
Abgesehen vom Klimaschutz würde der schnellere Umstieg auf erneuerbare Energien auch Kriegstreibern wie Wladimir Putin ernsthaft wehtun. Seine Armee finanziert der Despot weiterhin mit dem Geld, dass Russland für seine Rohstoffe erhält.
Ob die bisherigen Sanktionen des Westens wirklich Wirkung zeigen, ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Unser Moskau-Korrespondent Paul Katzenberger berichtet, dass sich der Rubel im Vergleich zu den ersten Kriegstagen wieder erholt hat. „Doch mittelfristig schwebt das Damoklesschwert einer schwindenden westlichen Nachfrage nach russischen Energieimporten über dem Rubel.“
Russland sucht allerdings schon nach neuen Abnehmern seiner Rohstoffe – in China und Indien zum Beispiel. Doch das ist nicht so einfach: Der Kreml steht vor dem Problem, potenzielle neue Bezieher oft nicht sofort beliefern zu können. Für Erdgas etwa sind Pipelines notwendig, die es in Richtung Fernost bislang praktisch nicht gibt.
Wir erinnern uns: Nicht nur unser eigener Offshore-Ausbau braucht Zeit. Auch das Verlegen von Gasröhren kann dauern.
Zitat des Tages
Ich muss mir klar eingestehen, dass ich den Prozess nicht mehr überblicken konnte. Das darf niemals passieren, und somit übernehme ich, auch wenn ich weder Produzent noch Verkäufer war, eine Verantwortung. Durch diese Versäumnisse, mich mit diesen Prozessen nicht eingehend befasst zu haben, habe viele enttäuscht.
Fynn Kliemann,
Influencer und Unternehmer
Wenn Fynn Kliemann Produkte verkauft, dann stehen Nachhaltigkeit und Fairness stets im Vordergrund – so zumindest das Werbeversprechen. Offenbar hat es der Social-Media-Star damit aber nicht immer ernst genommen, wie Recherchen von Jan Böhmermanns „ZDF Magazin Royale“ zeigen. Gestern hat Kliemann Fehler eingestanden.
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Fynn Kliemann
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Aus unserem Netzwerk: Zu viel Feinstaub auf der Grillwiese?
Es nennt sich „Freitag-/Samstagabendeffekt“: Weil viele Menschen im Sommer oft Grills und Feuerkörbe anzuzünden, steigen die Schadstoffwerte. Das zeigen Untersuchungen aus Leipzig, über die die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet (RND+).
Termine des Tages
8 Uhr: Taubenzüchter lassen in den Alpen am Niederrhein rund 6000 Tauben fliegen. Es soll ein Zeichen für Frieden in der Ukraine sein.
Unter dem Motto „Global Marijuana March 2022“ gibt es in vielen deutschen Städten Demonstrationen für eine zügige Legalisierung von Cannabis.
Wer heute wichtig wird
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Frankreichs wiedergewählter Präsident Emmanuel Macron wird offiziell in seine zweite Amtszeit eingeführt. Der Liberale hatte sich bei der Stichwahl um das höchste Staatsamt vor zwei Wochen gegen die rechtsnationale EU-Kritikerin Marine Le Pen durchgesetzt. Macron ist seit 2017 französischer Präsident. Seine neue Amtszeit geht bis 2027. Bei der Einführungsfeier wird Macron auch eine Rede halten.
© Quelle: Thomas Coex/AFP/dpa
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