Westjordanland: Israelische Siedler attackieren Ortschaft
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Jair Lapid, Ministerpräsident von Israel, verurteilte die Angriffe (Archivbild).
© Quelle: Amos Ben-Gershom/GPO/dpa
Jerusalem. Israelische Siedler haben in einer palästinensischen Ortschaft im Westjordanland Steine geworfen und Soldaten mit Tränengas angegriffen. Das israelische Militär teilte am Donnerstag mit, die Siedler seien mit Autos geflohen. Ein 20-jähriger Verdächtiger sei festgenommen worden, weitere Festnahmen würden erwartet. Erst vor einigen Tagen kam es in der Region zu einem ähnlichen Zwischenfall.
Nach Angaben des Militärs rannten Dutzende Siedler durch den Ort in der Nähe von Huwara, warfen Steine auf Autos und sprühten Tränengas auf einen Bataillonskommandeur und einen weiteren Soldaten. Zwei weitere Soldaten wurden an einem nahe gelegenen Kontrollpunkt Opfer einer Tränengasattacke, wie das Militär mitteilte. Stabschef Aviv Kohavi verurteilte die Gewalt. Die Täter müssten rasch vor Gericht gestellt werden, sagte er. In einem Tweet bezeichnete der israelische Ministerpräsident Jair Lapid die Siedler als gefährliche Kriminelle.
16-jähriger Palästinenser stirbt an Verletzungen
Ebenfalls am Donnerstag teilten die palästinensischen Gesundheitsbehörden mit, ein 16-jähriger Palästinenser sei an den Verletzungen gestorben, die er bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten Ende September erlitten habe. Als Reaktion riefen die Palästinenser einen Generalstreik im gesamten Westjordanland aus.
Palästinenser verübten im Norden des Westjordanlands in den vergangenen Wochen wiederholt Anschläge auf Israelis. Dort befindet sich eine Reihe von israelischen Siedlungen, deren Bewohner immer wieder Palästinenser bedrohen und deren Eigentum zerstören. Hinzu kommen Unruhen in der nahe gelegenen Stadt Nablus, wo palästinensische Jugendliche aus Frustration über die Sicherheitskooperation zwischen der palästinensischen Führung und den israelischen Behörden zu den Waffen griffen.
Kritiker werfen Israel vor, bei Gewalt von Siedlern gegen Palästinenser ein Auge zuzudrücken, während es bei palästinensischen Angreifern oder Demonstranten mit harter Hand vorgeht.
RND/AP