Weniger Genehmigungen zum Wohnungsbau: Linke fordert Gegensteuern

Die Zahl der Baugenehmigungen ist gesunken.

Die Zahl der Baugenehmigungen ist gesunken.

Berlin. Trotz der großen Nachfrage nach Immobilien setzt sich der Rückgang bei den Baugenehmigungen in Deutschland fort. In den ersten neun Monaten dieses Jahres stimmten die Behörden dem Neubau oder Umbau von 257 900 Wohnungen zu, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das waren 1,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

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Jährlich 400.000 neue Wohnungen nötig

In neuen Wohngebäuden wurden von Januar bis September rund 221 800 Wohnungen genehmigt. Dies waren 3,0 Prozent oder 6900 weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser sank um 1,5 Prozent, die für Mehrfamilienhäuser um 3,4 Prozent. Ein leichtes Plus von 0,5 Prozent gab es bei Einfamilienhäusern.

Um die große Nachfrage nach Immobilien zu decken, müssen nach Einschätzung von Politik und Bauwirtschaft in Deutschland jährlich 350 000 bis 400 000 Wohnungen entstehen. Im vergangenen Jahr wurde der Neubau von knapp 302 800 Wohnungen in reinen Wohngebäuden genehmigt. Gebremst wird Neubau dadurch, dass Flächen in Ballungsräumen knapp sind, die Preise deutlich angezogen haben und Handwerker wegen voller Auftragsbücher kaum hinterherkommen.

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"Astronomische Preise für Bauland"

Die Linkspartei forderte angesichts der jüngsten Zahlen eine Reihe von gesetzlichen Eingriffen, um den Neubau anzukurbeln. "Die sinkende Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen hängt wesentlich mit den inzwischen astronomischen Preisen für Bauland zusammen", sagte der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). "Wenn wir den Wohnungsbau ankurbeln wollen, müssen wir die Spekulation mit Grund und Boden beenden und die Baulandpreise deckeln."

Konkret schlug Riexinger vor, Spekulationsgewinne bei Bauland "radikal" zu besteuern. Zudem müssten Bodenpreise für Grundstücke, die für sozialen und gemeinnützigen Wohnungsbau ausgewiesen sind, nach dem Vorbild von Wien auf eine Höhe gedeckelt werden, die den Bau bezahlbarer Wohnungen ermögliche. Bund, Länder und Kommunen forderte Riexinger zudem zur Gründung einer Arbeitsgruppe auf, die regionale Bodenpreisdeckel entwickeln soll.

Begrenzung der Bodenpreise

"Die Begrenzung von Bodenpreisen ist nicht nur notwendig, sondern auch gerecht, weil jeder Gewinn aus Bodenspekulation ein leistungsloses Einkommen ist. Zudem ist Boden nicht vermehrbar, sagte Riexinger. Er forderte darüber aus, dass öffentliche Grundstücke nur noch an andere öffentliche und an gemeinnützige Träger verkauft werden dürfen. "Statt Bauland billig zu verkaufen, sollten Bund, Länder und Gemeinden selbst Sozialwohnungen bauen", verlangte der Linken-Chef.

dpa/RND

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