Zweiter Suizid im hessischen Finanzministerium
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Ein Porträt des gestorbenen Finanzministers von Hessen, Thomas Schäfer (CDU), steht an seinem Platz im Landtag.
© Quelle: Andreas Arnold/dpa
Berlin. Drei Wochen nach dem mutmaßlichen Suizid des hessischen Finanzministers Thomas Schäfer (CDU) hat sich offenbar ein weiterer leitender Mitarbeiter des hessischen Finanzressorts das Leben genommen.
Der Beamte sei am Donnerstagmorgen “leblos in seinem Büro aufgefunden worden, nach polizeilichen Mitteilungen ist von einem selbstgewählten Freitod auszugehen”, heißt es in einer internen Mail des hessischen Finanzstaatssekretärs Martin Worms (parteilos) an die Mitarbeiter des Finanzministeriums in Wiesbaden, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
Ein weiterer bestürzender Schicksalsschlag.
Martin Worms (parteilos)
Hessischer Finanzstaatssekretär
Worms schreibt von einem “weiteren bestürzenden Schicksalsschlag”. Der Sprecher des hessischen Finanzministeriums, Nick Pietzonka, bestätigte dem RND den Tod des Beamten. Die Mitarbeiter des Finanzressorts seien “tief betroffen”. Die näheren Umstände und Hintergründe sind bislang unklar.
Der Tod von Finanzminister Schäfer hatte Ende März Betroffenheit über die Parteigrenzen hinweg ausgelöst. In einem Abschiedsbrief soll der CDU-Politiker von einer "Aussichtslosigkeit” der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lage geschrieben haben, die ihm “zu schaffen gemacht” habe.
Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hatte von einer Verzweiflungstat im Zusammenhang mit der Corona-Krise gesprochen: “Ich muss davon ausgehen, dass ihn diese Sorgen erdrückt haben. Er fand offensichtlich keinen Ausweg mehr.”
Schäfer war an einer ICE-Strecke im Main-Taunus-Kreis tot aufgefunden worden.
Haben Sie Suizidgedanken? Dann wenden Sie sich bitte an folgende Rufnummern:
Telefonhotline (kostenfrei, 24 h), auch Auskunft über lokale Hilfsdienste:
(0800) 111 0 111 (ev.)
(0800) 111 0 222 (rk.)
(0800) 111 0 333 (für Kinder / Jugendliche)
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