Wahl in Schweden

Über 20 Prozent der Stimmen: Wer sind die rechtspopulistischen Schwedendemokraten?

Jimmie Åkesson, Vorsitzender der rechtspopulistischen Schwedendemokraten.

Jimmie Åkesson, Vorsitzender der rechtspopulistischen Schwedendemokraten.

Stockholm. Die einwanderungsfeindlichen Schwedendemokraten sind die derzeit erfolgreichsten Rechtspopulisten Skandinaviens. Nach bisherigen Zahlen haben sie bei der Parlamentswahl in Schweden mehr als 20 Prozent der Stimmen erhalten und die Moderaten voraussichtlich als zweitstärkste Kraft im Land abgelöst. Ein vorläufiges Ergebnis wird jedoch frühestens am Mittwoch erwartet.

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Die AfD-Parteichefs Tino Chrupalla und Alice Weidel schickten bereits Glückwünsche: „Wir gratulieren Jimmie Åkesson und seinen Schwedendemokraten zu ihrem sensationellen Erfolg bei der Parlamentswahl.“

Partei legte im Laufe der Jahre kontinuierlich zu

Während die Rechtspopulisten in Dänemark und Norwegen bei den letzten Wahlen heftige Verluste hinnehmen mussten, ist die schwedische Partei um ihren langjährigen Vorsitzenden Åkesson im Laufe der Jahre kontinuierlich stärker geworden.

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1988 gegründet, zog sie 2010 zum ersten Mal in den Reichstag von Stockholm ein. Damals erhielt sie 5,7 Prozent der Wählerstimmen. Vier Jahre später waren es bereits 12,9, 2018 sogar 17,5 Prozent. Die Partei setzte im Zuge der Flüchtlingskrise, in der Schweden gemessen an der Einwohnerzahl so viele Geflüchtete aufnahm wie kein anderes EU-Land, stark auf einwanderungs- und islamfeindliche Töne.

Profitierten bei der Wahl vom Thema Bandenkriminalität

Bei dieser Wahl liegt die Partei den bisherigen Zahlen zufolge bei 20,6 Prozent. Dabei profitierte sie davon, dass die in Schweden grassierende Bandenkriminalität im Wahlkampf eine besonders große Rolle spielte. „Im Moment sind wir die zweitgrößte Partei. Das ist so krass“, jubelte Åkesson in der Wahlnacht vor Parteianhängern. Am Montag schaute er in Stockholm bereits zum Mittag bei den Moderaten vorbei, für die er sich zum Königsmacher entwickeln könnte.

Parteichef will sich von rechtsextremer Szene abgrenzen

Dabei gibt es jedoch ein Problem: Auch wenn sich der konservative Block in der abgelaufenen Mandatsperiode erstmals offen für eine Zusammenarbeit mit den Schwedendemokraten gezeigt hat und für eine Mehrheit auf deren Stimmen angewiesen sein dürfte, will er sie aus einer Regierungskoalition heraushalten.

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Das hängt auch mit den Wurzeln der Partei in der rechtsextremen Szene zusammen, von denen sich Åkesson seit Jahren abzugrenzen versucht. Der 43 Jahre Parteichef stellte angesichts des Rekordergebnisses klar, dass seine Partei in einer mehrheitsfähigen Regierung sitzen wolle.

RND/dpa

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