Wen die CDU dieses Mal überzeugen konnte
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Daniel Günther gewinnt mit seiner CDU von allen anderen Parteien Stimmen hinzu.
© Quelle: Marcus Brandt/dpa
Kiel. Die CDU hat die Landtagswahl in Schleswig-Holstein mit großem Vorsprung gewonnen. Eine Analyse der Wählerwanderungen von Infratest dimap zeigt, wie der Erfolg der CDU zustande kam – und wem die Christdemokraten Wählerinnen und Wähler abjagen. Das Wahlforschungsinstitut ermittelt die Wanderungsströme unter anderem auf Grundlage eigener Befragungen und des vorläufigen Endergebnisses. Die Werte sind eine Schätzung, wie viele Wählerinnen und Wähler eine Partei im Vergleich zur vorigen Wahl an andere Parteien verloren oder hinzugewonnen hat.
Für die CDU ist das Ergebnis der Landtagswahl 2022 in Schleswig-Holstein das beste seit 1983, für die SPD ist es das schlechteste seit 1947. Keine andere Partei hat in dieser Wahl so viele Stimmen verloren wie die Sozialdemokraten. 61.000 ehemalige SPD-Wählerinnen und -Wähler entschieden sich laut Infratest dimap für die CDU. Weitere 37.000 wechselten zu den Grünen. 14.000 Stimmen mussten die Sozialdemokraten an den SSW abtreten und 27.000 Menschen gingen diesmal nicht zur Wahl.
Jubel bei der CDU, Enttäuschung bei der SPD: Die Reaktionen auf das Wahlergebnis
Die Landtagswahl in Schleswig-Holstein brachte den amtierenden Ministerpräsidenten Daniel Günther als Sieger hervor. Die SPD stürzte deutlich ab.
© Quelle: RND/KN
Die CDU gewinnt sogar viele Nicht-Wähler für sich
Am meisten profitierte die CDU von der Abkehr der Wähler und Wählerinnen von den Sozialdemokraten. Zudem gewannen die Christdemokraten Stimmen von ihren bisherigen Koalitionspartnern hinzu: 47.000 von der FDP und 9.000 von den Grünen, außerdem weitere 9.000 von der AfD. Sogar 19.000 bisherige Nicht-Wählende konnte die CDU überzeugen.
Auch die Grünen gewannen zahlreiche frühere Wähler und Wählerinnen der Sozialdemokraten für sich. Hinzu kamen einige ehemalige FDP-Wählende und Stimmen von Nicht-Wählenden. Am Ende reichte es trotz der Verluste an die CDU insgesamt zu einem ordentlichen Stimmenzuwachs.
Auch der SSW hat Zulauf von anderen Parteien bekommen. 14.000 Wählerinnen und Wähler, die zuletzt für die SPD votiert hatten, entschieden sich diesmal für den SSW. Die Grünen mussten 3000 Stimmen an die Minderheiten-Partei abgeben und die FDP 5000. Hinzu kommen 4000 ehemalige Nicht-Wählende.
Die FDP stand bei dieser Wahl auf der Seite der Verlierer. Die Partei büßte an die übrigen Parteien zahlreiche Stimmen ein. Nur gegenüber der AfD ist die Bilanz der Liberalen mit 6000 Stimmen positiv.
Verluste der AfD verhindern den Wiedereinzug in den Landtag
Die AfD verlor am meisten Stimmen an die CDU: 9000 Menschen, die 2017 noch für die AfD stimmten, wählten nun die Christdemokraten. 7000 einstige AfD-Wähler blieben der Wahl nun fern, weitere 6000 Stimmen wanderten zur FDP ab. Unter dem Strich reichte es für die Alternative für Deutschland nicht für einen Wiedereinzug in den Kieler Landtag.
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