Waffenarsenal und Terrorpläne: ehemaliger Bundeswehrsoldat Tim F. vor Gericht
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In Frankfurt am Main hat der Prozess gegen den ehemaligen Bundeswehrsoldaten Tim F. begonnen. Er soll eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet haben. (Symbolbild)
© Quelle: imago images/Gerhard Leber
Frankfurt am Main. Allein um die Liste der Waffen, Munition und Sprengstoffe zu verlesen, die Polizisten im vergangenen Jahr bei den drei Angeklagten gefunden haben, brauchen die Vertreterin und der Vertreter der Frankfurter Staatsanwaltschaft eine halbe Stunde. Diverse Schusswaffen, Tausende Schuss Munition, Granaten und TNT.
Es ist ein erschreckendes Arsenal, das nach Sicht der Anklage für rechtsextreme Terrorakte genutzt werden sollte. Um einen Bürgerkrieg loszutreten, um Migranten und Politiker zu ermorden.
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Waffen, Sprengstoff und ein rechtsextremes Pamphlet
Vor dem Landgericht in Frankfurt am Main hat am Freitag der Prozess gegen den ehemaligen Bundeswehrsoldaten Tim F., seinen Bruder Robin F. und den Vater Bernd F. begonnen. Im Februar 2021 hatten Ermittler im Wohnhaus der Angeklagten im hessischen Glashütten und in mehreren Garagen und auf Gartengrundstücken neben den Waffen auch ein Pamphlet des Hauptangeklagten Tim F. gefunden.
Darin schrieb der heute 22-Jährige von einem „Bürgerkrieg gegen den Vernichtungskrieg der Juden“. F. habe demnach eine Kampfgruppe nach Vorbild der Nationalsozialisten aufbauen, die Macht in Deutschland übernehmen und die eroberten Gebiete von Migranten und Flüchtlingen „säubern“ wollen, heißt es in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft. Den Bundestag wollte er demnach stürmen und Politiker festnehmen.
Tim F. soll schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet haben
Tim F. wird deshalb die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen, seinem Bruder und seinem Vater zumindest die Mittäterschaft. Sie sollen von diesen Plänen gewusst und sie mindestens gebilligt und in Kauf genommen haben, dass Tim F. sie umsetzt. Allen dreien wirft die Staatsanwaltschaft Verstöße gegen das Waffen-, das Kriegswaffenkontroll- und das Sprengstoffgesetz vor. Tim F. muss sich außerdem wegen Körperverletzungen und Beleidigungen gegen seine Ex-Freundin verantworten. Die Frau hatte ihn deshalb im Februar 2021 angezeigt – und der Polizei dabei auch von Tim F.s Waffenbesitz erzählt.
Angeklagte seit mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft
Tim F., der als freiwilliger Wehrdienstleistender im baden-württembergischen Pfullendorf stationiert war, wurde bereits im vergangenen Jahr aus der Bundeswehr entlassen. Alle drei Angeklagten sitzen seit Februar 2021 in Untersuchungshaft. Zum Gerichtstermin wurden sie in Handschellen vorgeführt.
Die Staatsschutzkammer des Landgerichts Frankfurt hat zunächst mehr als zehn Verhandlungstermine bis November 2022 anberaumt. Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt geht voraussichtlich in den nächsten Wochen auch das bereits über ein Jahr andauernde Rechtsterror-Verfahren gegen den Bundeswehroffizier Franco A. zu ende. Eigentlich waren für diesen Freitag das Plädoyer der Verteidigung und die letzten Worte des Angeklagten erwartet worden. Wegen eines Corona-Falls im Gericht wurde der Verhandlungstag jedoch am Morgen kurzfristig abgesagt.
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