Weniger als Estland

Deutschland hat Ukraine Waffen und Ausrüstung für mehr als 190 Millionen Euro geliefert

Ein Gepard-Panzer jener Art, den die Bundesregierung an die Ukraine schicken will. (Archivbild)

Ein Gepard-Panzer jener Art, den die Bundesregierung an die Ukraine schicken will. (Archivbild)

Berlin. Die Bundesregierung hat in den ersten acht Kriegswochen Waffen und andere Rüstungsgüter im Wert von mindestens 191,9 Millionen Euro in die Ukraine geliefert. Das geht aus einer Antwort des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervor.

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Vom ersten Kriegstag, dem 24. Februar, bis zum 19. April gab die Regierung danach grünes Licht für die Lieferung von Kriegswaffen für 120,5 Millionen Euro und für sonstige Rüstungsgüter im Wert von 71,4 Millionen Euro.

USA und Estland steuern mehr bei

Zum Vergleich: Die USA sagten der Ukraine seit Kriegsbeginn Waffen und Munition im Wert von mehr als 3,7 Milliarden US-Dollar (rund 3,5 Milliarden Euro) zu oder lieferten diese bereits.

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Demonstrierende beschimpfen Bundeskanzler Scholz als „Kriegstreiber“
01.05.2022, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) redet bei der 
1. Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) zum Tag der Arbeit. Foto: David Young/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Demonstrierenden kritisierten Olaf Scholz auf einer Mai-Kundgebung lautstark für Waffenlieferungen an die Ukraine.

Das kleine Estland hat nach Regierungsangaben bisher Militärhilfe im Wert von mehr als 220 Millionen Euro für die Ukraine geleistet. Unter den gelieferten Waffen waren etwa Panzerabwehrminen und Javelin-Panzerabwehrraketen aus US-Produktion. Estland hat 1,3 Millionen Einwohner, Deutschland 83 Millionen.

Linken-Abgeordnete: Deutschland wird „faktisch zur Kriegspartei“

Das Bundeswirtschaftsministerium wies allerdings darauf hin, dass seine Zahlen nicht mehr dem Gesamtumfang der Exportgenehmigungen entsprächen, weil wegen Verfahrensvereinfachungen nicht mehr alle Werte erfasst würden. Dagdelen nannte es „eine Verhöhnung des Parlaments“, dass die Bundesregierung nicht vollständig über den Wert der Rüstungsexperte informiere. Zudem nannte sie es „brandgefährlich“, dass Deutschland mit Waffenlieferungen an die Ukraine in immer größerem Umfang „faktisch zur Kriegspartei“ werde.

Porträt am Dienstag 19.04.2022 in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock bei einem Pressetermin im örtlichen Überseehafen von dem Geschäftsführer des Hafens Dr. Gernot Tesch. Der Hafen soll nun weiter aufgewertet werden. Im Verlauf des Tages erfolgte der offizielle Start des Neubaus von Liegeplatz 31/32. Die beiden Liegeplätze wurden bereits mit der Errichtung des Hafens vor über 60 Jahren gebaut. Jetzt soll in die Infrastruktur vor Ort investiert werden, hieß es dazu aus der Pressestelle des zuständigen Wirtschaftsministeriums. Dieses wird das Vorhaben voraussichtlich mit rund 14 Millionen Euro unterstützen. Bei diesem soll die Kaianlage auf einer Länge von rund 360 Meter für den zunehmenden Umschlag von normierten Großladungseinheiten

Ukraine-Botschafter Melnyk kritisiert deutsche Häfen: Jetzt kontert der erste Hafenchef

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat mit deutlichen Worten Deutschlands größten Ostseehafen kritisiert. Denn dort wird weiterhin Öl aus Russland umgeschlagen. Nun kontert der Rostocker Hafenchef.

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Die Bundesregierung hatte sich zwei Tage nach dem russischen Angriff auf die Ukraine dafür entschieden, Waffen in das Kriegsgebiet zu liefern - ein Tabubruch. Anfangs gab die Bundesregierung noch bekannt, welche Waffen sie liefert, seit längerer Zeit aber nicht mehr. Bundestagsabgeordnete können sich nur noch in der Geheimschutzstelle darüber informieren.

Liefert Deutschland bald auch Panzerhaubitzen

Nach Angaben aus ukrainischen Regierungskreisen sind bis zum 21. April gut 2500 Luftabwehrraketen, 900 Panzerfäuste mit 3000 Schuss Munition, 100 Maschinengewehre und 15 Bunkerfäuste mit 50 Raketen in der Ukraine angekommen. Hinzu kommen 100.000 Handgranaten, 2000 Minen, rund 5300 Sprengladungen sowie mehr als 16 Millionen Schuss Munition verschiedener Kaliber für Handfeuerwaffen vom Sturmgewehr bis zum schweren Maschinengewehr.

In der vergangenen Woche genehmigte die Bundesregierung erstmals den Export schwerer Waffen direkt aus Deutschland: 50 Gepard-Flugabwehrpanzer. Im Gespräch ist auch die Lieferung von Panzerhaubitzen 2000 aus Bundeswehrbeständen. Dabei handelt es sich um schwere Artilleriegeschütze, die 40 Kilometer weit schießen können. Die Lieferung von Kampfpanzern westlicher Bauart wie dem Leopard aus Deutschland in die Ukraine ist bisher nicht vorgesehen.

RND/dpa

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