Vorwürfe aus Polen: Belarussische Kräfte sollen Grenzanlage zerstört haben

Tausende Menschen harren bei eisigen Temperaturen an der belarussich-polnischen Grenze aus. Mindestens neun Menschen sollen bereits im Grenzgebiet ums Leben gekommen sein.

Tausende Menschen harren bei eisigen Temperaturen an der belarussich-polnischen Grenze aus. Mindestens neun Menschen sollen bereits im Grenzgebiet ums Leben gekommen sein.

Warschau. Polen hat die belarussischen Sicherheitsorgane beschuldigt, in der Nacht zu Dienstag die polnische Grenzbefestigung beschädigt zu haben. Damit solle den an der Grenze festhängenden Migranten die illegale Übertretung der EU-Außengrenze ermöglicht werden, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag per Twitter mit.“

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Ein dazu gepostetes Video zeigt auf der belarussischen Seite der Grenze eine Person im Kampfanzug, die sich im Dunkeln an dem Stacheldrahtverhau zu schaffen macht.

Tausende Menschen harren an Grenze aus

Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, da Polen in der Grenzregion den Ausnahmezustand verhängt hat. Journalisten und Helfer dürfen nicht hinein. Das gilt auch für das Grenzgebiet auf belarussischer Seite.

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An Polens Grenze zu Belarus harren auf der belarussischen Seite seit mehreren Tagen Tausende Migranten in provisorischen Camps im Wald aus. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko wird beschuldigt, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen.

Die Menschen an der Grenze verbrachten eine weitere Nacht bei Kälte unter freiem Himmel. Bilder der belarussischen Staatsagentur Belta zeigten Migranten in Decken gehüllt, andere schliefen in Zelten. Viele hätten am Grenzübergang Kuznica die Nacht auf dem kalten Boden verbracht. Mehr als drei Tonnen Hilfsgüter seien ins Grenzgebiet gebracht worden. Helfer des Roten Kreuzes verteilten demnach Milch, Brot und Fleischkonserven vor allem an Frauen und Kinder.

Angespannte Grenzlage in Belarus: Putin will nun doch vermitteln
HANDOUT - 15.11.2021, Belarus, Grodno: Das von der belarussischen Staatsagentur BelTA via AP zur Verf��gung gestellte Handout zeigt Migranten aus dem Nahen Osten und anderen L��ndern, die sich am Kontrollpunkt "Kuznitsa" an der belarussisch-polnischen Grenze versammeln. Foto: Leonid Shcheglov/BelTA/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollst��ndiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Der belarussische Präsident Lukaschenko sagt, er habe keine Migrationsroute eingerichtet.

Lukaschenko: EU baut Zusammenarbeit ab

Machthaber Alexander Lukaschenko sagte bei einer Sitzung zur Lage an der Grenze, es gehe darum, das Land und die Bevölkerung zu schützen und Zusammenstöße zu verhindern. „Anstatt gemeinsam mit der belarussischen Seite nach Lösungen zu suchen, baut die Europäische Union die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ab.“

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Am Montagabend hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Lukaschenko telefoniert. Nach einem Bericht des belarussischen Staatsfernsehens dauerte das Gespräch etwa 50 Minuten. Lukaschenko sagte am Dienstag, er erwarte ein weiteres Telefonat mit Merkel.

RND/dpa

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