Vom Kanzlerkreis bis Olympia: ein Blick auf die 299 Wahlkreise in Deutschland
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/X2UT46GQIRFY5FT7ZLUIUI465Q.jpg)
Die 299 verschiedenen Wahlkreise in der Bundesrepublik geben Aufschluss über die Direktmandate im Bundestag. Nach Umfragen gehören der SPD derzeit die meisten Stimmen.
© Quelle: imago/RND-Montage Weinert
Berlin. Was sich für das bundesweite Ergebnis in den Umfragen zeigt, spiegelt sich zunehmend auch in den insgesamt 299 Wahlkreisen in Deutschland wider: Die SPD hat der Union in vielen Teilen Deutschlands den Rang abgelaufen. Bei den Erststimmen sind die Sozialdemokraten in der aktuellen Projektion der Plattform election.de in 137 Wahlkreisen stärkste Kraft, die Union nur noch in 73 Gebieten im Süden. In acht Wahlkreisen liegen die Grünen vorne. In Sachsen und Thüringen führt die AfD. Die FDP gehe – wie schon 2017 – leer aus.
Außerdem zeichnet sich ab, dass in vielen Wahlkreisen das Ergebnis zwischen Union, SPD und Grünen so knapp sein wird, dass schon 25 Prozent der Erststimmen – oder sogar weniger – für den Gewinn des Direktmandats reichen werden. Die Prognose von election.de weist in 133 Wahlkreisen nur einen knappen Vorsprung aus. In 110 Wahlkreisen gibt es eine klare Tendenz, nur 56 Wahlkreise können für eine Partei als sicher gelten.
Die AfD würde von drei auf 16 Direktmandate zulegen – der größte Teil davon im Osten: Neben Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wo die AfD laut Prognose in fünf Wahlkreisen führt, liegt der Fokus vor allem auf Sachsen. Hier sind elf Direktmandate möglich – vor allem in Görlitz, Bautzen und der Sächsischen Schweiz.
Grüne und linke Exklaven in Sachsen sind die Großstädte Dresden und Leipzig: Im Wahlkreis Leipzig II hat die Linkspartei eine 56-prozentige Wahrscheinlichkeit, die meisten Erststimmen zu bekommen – die Grünen liegen direkt dahinter mit 28 Prozent. Im Wahlkreis Dresden I liefern sich Linke (37 Prozent) und AfD (32) ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen.
Wahl-ABC: Briefwahl, Direktmandat, Wahlleiter
Die Wahl ist weit mehr als nur zwei Kreuze auf dem Stimmzettel. Was ist ein Direktmandat?
© Quelle: dpa
Eine andere Vorhersage des Start-Ups Wahlkreisprognose.de kommt auf einen leicht unterschiedlichen Trend: Von den 299 Wahlkreisen tendieren 198 zur SPD und 84 zu den Unionsparteien.. Für die AfD ergeben sich 8 Erststimmenmehrheiten. Die Grünen liegen in fünf Wahlkreisen vorn. Vier Wahlkreise, im Berliner Osten und in Leipzig, tendieren zu den Linken.