Viele Promis, wenig Glamour

Schloss Bellevue, Amtssitz des Bundespräsidenten.

Schloss Bellevue, Amtssitz des Bundespräsidenten.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

alle fünf Jahre kommen im Berliner Reichstagsgebäude mehr als 1000 Menschen zusammen, um den Bundespräsidenten zu wählen. Politikerinnen und Politiker, von den Ländern entsandte Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Verbände und Organisationen und auch zahlreiche Promis. Heute ist es wieder so weit: Um 12 Uhr beginnt die Wahl zum Bundespräsidenten.

Allerdings ist in diesem Jahr alles anders: Statt im imposanten Plenarsaal des Reichstagsgebäudes kommt die Bundesversammlung nebenan im Paul-Löbe-Haus zusammen. Auf dem langen Flur stehen Hunderte Stühle, weitere auf der Empore – auf insgesamt fünf Ebenen und alle im coronakonformen Abstand von 1,5 Metern. Die Sicherheitsabstände sind auch der Grund, warum die Wahl nicht wie gewohnt im Reichstagsgebäude stattfinden kann.

Ein grauer Flur statt des glamourösen Plenarsaals, den viele der Wahlberechtigten in der Vergangenheit auch gern einmal für ein Selfie nutzten. „Festliche Stimmung wird an diesem Sonntag kaum aufkommen“, so Eva Quadbeck und Steven Geyer im großen Überblick zur Wahl.

Doch in diesem Jahr gibt es noch mehr Sicherheitsvorkehrungen: Rein darf nur, wer frisch negativ getestet worden ist – egal, ob geimpft oder ungeimpft. Vor dem Paul-Löbe-Haus steht ein Zelt mit 14 Teststrecken. Genug, um die gesamte Bundesversammlung innerhalb von zwei Stunden durchzutesten. Immerhin sind 1472 Personen zur Wahl geladen.

Solides Zeugnis für Steinmeier

Unter ihnen befinden sich neben den Bundestags­abgeordneten auch zahlreiche Prominente: Starpianist Igor Levit, Schlagerstar Roland Kaiser und Kabarettist Dieter Nuhr sind nur einige der vielen Berühmtheiten. In unserer großen Promiübersicht finden Sie auch Virologe Christian Drosten und Nationaltrainer Hansi Flick.

Ein Blick in die Zahlen zeigt: Bundespräsidenten waren in Deutschland fast immer älter als 60 Jahre, männlich und evangelisch. Daran wird wohl auch diese Wahl nichts ändern. Denn als klarer Favorit gilt der amtierende Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Er wird von sechs Parteien unterstützt (CDU, CSU, SPD, Grüne, FDP und SSW) und hat mit deutlichem Abstand die notwendigen Stimmen für die Wiederwahl sicher.

Die stellvertretende RND-Chefredakteurin Eva Quadbeck stellt Steinmeier ein solides Zeugnis seiner bisherigen Amtszeit aus, und auch die Bevölkerung ist weitgehend zufrieden. „In der jüngsten Umfrage sagen 85 Prozent der Leute, dass er ein guter Bundespräsident ist“, so Eva Quadbeck. Bei der Pflicht solide, bei der Kür noch Nachholbedarf, so lautet ihre Einschätzung – „er brilliert nicht“. Vielleicht klappt das ja in den nächsten fünf Jahren als Bundespräsident.

„Sehr solide, ohne zu brillieren“: Bilanz nach fünf Jahren Steinmeier als Bundespräsident

Alles deutet auf eine zweite Amtszeit von Frank-Walter Steinmeier als Bundespräsidenten hin. Eva Quadbeck blickt auf die vergangenen fünf Jahre zurück.

 

Zitat des Tages

Wenn Sie sich derzeit in der Ukraine aufhalten, prüfen Sie, ob Ihre Anwesenheit zwingend erforderlich ist. Falls nicht, reisen Sie kurzfristig aus.

Das Auswärtige Amt

fordert wegen des Ukraine-Konflikts im Namen der Bundesregierung die Deutschen auf, das Land zu verlassen

 

Leseempfehlungen

Wann und wie lockern? Die Ministerpräsidenten wollen bei ihrem nächsten Treffen über Lockerungen beraten. Von abrupten Lockerungsplänen hält Susanne Johna, Vorsitzende von Deutschlands größtem Ärzteverband Marburger Bund, nichts. Immerhin sei die Belastung in den Kliniken weiterhin hoch und Personal drohe auszufallen. Im RND-Interview mit Sven Christian Schulz erklärt Johna, wie erste Lockerungsschritte für Deutschland aussehen könnten.

­Kritik als Chance: Heidi Klum wird kritisch zu ihrer Sendung „GNTM“ befragt – und sagt das Interview aus diesem Grund ab. Für Matthias Schwarzer kommt das nicht überraschend. Klum und Pro Sieben bauen sich seit Jahren ihre ganz eigene Realität – da stören Journalistinnen und Journalisten nur. Dabei wäre das Interview für Klum eine echte Chance gewesen, kommentiert Schwarzer.

 

Aus unserem Netzwerk

In Niedersachsen sollen künftig neben Polizisten auch Richterinnen und Richter auf ihre Verfassungstreue hin überprüft werden. Das sagte der CDU-Landesvorsitzende Bernd Althusmann der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Anlass ist der Fall des ehemaligen AfD-Bundestags­abgeordneten Jens Maier, der in Sachsen wieder als Richter arbeiten will.

 

Termine des Tages

12 Uhr: In Berlin tritt die Bundesversammlung zusammen und wählt den neuen Bundespräsidenten.

Ganztätig: In Dresden wird mit zahlreichen Veranstaltungen der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg gedacht. Mit der traditionellen Menschenkette will sich die Stadt auch dieses Jahr gegen die Vereinnahmung durch Rechtsextreme wehren.

 

Der Tag in Peking

Alle Medaillenentscheidungen im Überblick:

8 Uhr: Skilanglauf, Staffel der Männer

10 Uhr: Biathlon, Verfolgung der Frauen

11.45 Uhr: Biathlon, Verfolgung der Männer

12.44 Uhr: Shorttrack, Staffel der Frauen

13.14 Uhr: Shorttrack, 500 Meter der Männer

14.56 Uhr: Eisschnelllauf, 500 Meter der Frauen

Debatten, News und Ergebnisse finden Sie in unserem Liveblog.

 

Wer heute wichtig wird

Stehen in der Nacht zu Montag besonders im Fokus: die Quarterbacks der Superbowl-Konkurrenten Los Angeles Rams und Cincinnati Bengals Matthew Stafford (links, hier noch im Trikot der Detroit Lions) und Joe Burrow.

Stehen in der Nacht zu Montag besonders im Fokus: die Quarterbacks der Superbowl-Konkurrenten Los Angeles Rams und Cincinnati Bengals Matthew Stafford (links, hier noch im Trikot der Detroit Lions) und Joe Burrow.

Es ist wieder so weit: In der Nacht zu Montag spielt die NFL im Superbowl ihren Meister aus (hier können Sie das Finale live verfolgen). Die Teams, die sich im Finale der American-Football-Liga gegenüberstehen, könnten dabei in ihren Erfolgsrezepten kaum unterschiedlicher sein. Und das zeigt sich bereits beim Quarterback. Joe Burrow (25) wurde von den Cincinnati Bengals vor zwei Jahren an erster Stelle im Draft gezogen, Matthew Stafford (34) von den Los Angeles Rams vor der Saison im Austausch gegen mehrere künftige Draft-Picks von den Detroit Lions ertradet.

Aber der Superbowl ist nicht nur Sport, das Event ist auch eine riesige Musik- und Werbeshow. Welche Stars in der Halbzeitpause auftreten und welche Werbeclips extra für den Superbowl produziert wurden, sehen Sie hier.

 

„Der Tag“ als Podcast

Die News zum Hören

Wir wünschen Ihnen einen guten Start in den Tag,

Ihr Sven Christian Schulz

 

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