SPD-Politikerin unter Druck

Verteidigungsministerin lässt Sohn mitfliegen: Wachsende Kritik an Christine Lambrecht

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht.

Berlin. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sieht sich mit wachsender Kritik konfrontiert. Aktueller Grund ist, dass sie ihren Sohn bei einem Dienstflug mitnahm – und das offenbar nicht zum ersten Mal. Der Flug ging am 13. April vom Dienstsitz in Berlin zu einem Truppenbesuch nach Ladelund in Schleswig-Holstein.

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Der „Business Insider“ hatte berichtet, Lambrechts 21-jähriger Sohn sei in einem Regierungshubschrauber zu einem Osterurlaub mit seiner Mutter geflogen. Die Ministerin sei nach dem Truppenbesuch gemeinsam mit Personenschützern des Bundeskriminalamtes nach Sylt gefahren. Dem Bericht zufolge gab es bereits andere Mitreisen des Sohnes, als sie noch Justizministerin war. Er postete Fotos davon in sozialen Netzwerken.

„Das Ganze ist nicht wirklich korrekt“

Ein Sprecher des Ministeriums sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), die Mitnahme des Sohnes habe „in voller Überstimmung mit den Richtlinien der Flugbereitschaft stattgefunden“. Demnach entscheide die Ministerin, wen sie mitnehme. Im Übrigen trage sie die Kosten des Fluges zu 100 Prozent. Wie hoch diese Kosten sind, sagte der Sprecher nicht. Er sagte auch nicht, was Lambrechts Grund dafür war, den Sohn mitzunehmen.

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Verteidigungsministerin lässt Sohn mitfliegen: Wachsende Kritik an Christine Lambrecht

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat bei einer Dienstreise ihren Sohn mitgenommen. Der Unmut wächst.

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), sagte im Fernsehsender Welt: „Ich kann nicht beurteilen, was das für ein Flug war, ob die Ministerin sowieso unterwegs war.“ Sie fügte aber hinzu: „Das Ganze ist nicht wirklich korrekt, das wissen wir alle.“

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Serap Güler, die dem Verteidigungsausschuss angehört, sagte dem RND: „Entweder fehlt es der Frau an guter politischer Beratung oder an Instinkt. Im Moment sieht es leider so aus, als fehle es an beidem.“ Als Justizministerin sei ein solches Verhalten noch relativ unproblematisch gewesen, weil Lambrecht „da nicht so im Fokus gestanden“ habe. „Als Verteidigungsministerin ist das noch mal anders“, betonte Güler. Der Vorgang müsse vollständig geklärt werden.

Verteidigungsministerin zunehmend unter Druck

Lambrecht, die vor der Bundestagswahl Justizministerin war und nach der Bundestagswahl überraschend zur Verteidigungsministerin aufstieg, steht unter zunehmendem Druck. Das hat mit ihren mangelnden verteidigungspolitischen Kenntnissen zu tun, aber auch damit, dass sie sich nach Angaben aus Ministeriumskreisen nicht wirklich für das Thema interessiert – und zugleich angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine und des von Kanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigten Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr vor einer außergewöhnlichen Herausforderung steht.

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Überdies kommuniziert Lambrecht immer wieder teils fehlerhaft, teils unglücklich. Bei den Debatten über Waffenlieferungen an die Ukraine spielt sie keine nennenswerte Rolle.

In Berlin heißt es deshalb bereits seit Längerem, die wesentlichen Fragen das Sondervermögen betreffend kläre Scholz längst an der Ministerin vorbei direkt mit Generalinspekteur Eberhard Zorn.

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