Bundesländer haben keine Pläne für erweiterte Sonntagsöffnungen - bis auf eines
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Die Öffnungszeiten der Supermärkte unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland.
© Quelle: Pixabay
Hannover, Berlin. Die Bundesländer planen derzeit keine erweiterten Sonntagsöffnungen von Geschäften zum Ankurbeln der Konjunktur nach der Corona-Krise. Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienst (epd) in den zuständigen Ministerien ergab, gibt es nirgendwo konkrete Pläne dazu. Einzig Niedersachsen zeigte sich offen. Grundsätzlich seien Sonntagsöffnungen ein geeignetes Instrument, den stationären Einzelhandel zu stärken, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in Hannover. Dazu werde aber eine breite gesellschaftliche Diskussion gebraucht, ergänzte sie. Die FDP dringt gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland darauf, die Sonntagsschließung von Geschäften für mindestens ein Jahr lang auszusetzen.
Zunächst wurden aber in Niedersachsen wie in vielen anderen Bundesländern auch die am Anfang der Corona-Pandemie geltenden Ausnahmen für Sonntagsöffnungen wieder zurückgenommen, teilweise schon um Ostern. In Bayern habe es keinen einzigen Antrag von Händlern für flexiblere Öffnungszeiten gegeben, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in München. Auch in Berlin wurde von der Möglichkeit, Geschäfte sonntags von 12 bis 18 Uhr zu öffnen, kaum Gebrauch gemacht, wie die dortige Senatsverwaltung mitteilte.
Altmaier befürwortet erweiterte Ladenöffnungszeiten
Die Bundesländer haben unterschiedliche Regelungen für verkaufsoffene Sonntage. Wegen des Sonntagsschutzes sind solche verkaufsoffenen Tage begrenzt. Eine Ausweitung wird unter anderem von Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen strikt abgelehnt.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte zur Ankurbelung der Konjunktur nach der Corona-Krise erweiterte Ladenöffnungszeiten vorgeschlagen. In der ZDF-Sendung "Berlin direkt" sagte er, er könne sich "etwas mehr verkaufsoffene Sonntage, etwas mehr Flexibilität bei den Ladenöffnungszeiten" vorstellen. "Das hat noch niemandem geschadet", sagte Altmaier. Es gebe den Menschen "mehr Freiheit".
RND/epd