Umfrage: Ein Drittel der Deutschen für zusätzliche verkaufsoffene Sonntage

Eine Einkaufsstraße in der Lübecker Innenstadt. Die Konsumlust der Bundesbürger hält sich momentan in Grenzen.

Eine Einkaufsstraße in der Lübecker Innenstadt. Die Konsumlust der Bundesbürger hält sich momentan in Grenzen.

Berlin. Vor allem der Einzelhandel hat unter den Einschränkungen der Corona-Zeit stark gelitten – und tut es weiterhin. Aus Politik und Wirtschaft gibt es deshalb den Ruf, durch zusätzliche verkaufsoffene Sonntage entgangenen Umsatz wieder hereinzuholen. Laut einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorab vorliegt, unterstützt ein gutes Drittel der Deutschen diese Idee. Eine Mehrheit der Bundesbürger (60 Prozent) lehnt sie ab.

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Erst kürzlich schlug beispielsweise die FDP in Berlin vor, die verpflichtenden Geschäftsschließungen am Sonntag für ein Jahr auszusetzen. Die Vorteile aus Sicht des Einzelhandels lägen auf der Hand: Ein zusätzlicher Öffnungstag würde mögliches Gedränge entzerren. Zudem könnten Geschäfte in den Städten davon profitieren, wenn Inlandstourismus und Städtereisen wieder anzögen.

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Um eine zweite Ansteckungswelle in Deutschland zu vermeiden, sind einige Verhaltens- und Hygieneregeln zu beachten.

Doch laut der Forsa-Befragung im Auftrag der Beratungsagentur Christ & Company fänden nur 37 Prozent der Befragten zusätzliche verkaufsoffene Sonntage gut. Auffällig: Sympathien für die Idee haben eher Männer und jüngere Menschen unter 30 Jahren. So liegt der Anteil der Männer, die die Idee befürworteten, immerhin bei 41 Prozent, bei den Frauen waren es hingegen nur 34 Prozent. Bei den 18- bis 28-Jährigen ist die Zustimmung mit 46 Prozent noch am größten, die über 45-Jährigen lehnen die Idee klar ab (63 Prozent).

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Es wird mehr im Netz gekauft – aber bleibt das so?

Aber wer würde verkaufsoffene Sonntage überhaupt nutzen? Immerhin 5 Prozent der Befragten würden dies “in jedem Fall” tun, ein Viertel “wahrscheinlich”. Dem stehen aber gut zwei Drittel gegenüber, die auf den Einkaufsbummel am Sonntag gerne verzichten. 36 Prozent würden “wahrscheinlich nicht” und 33 Prozent “bestimmt nicht” an diesem Tag einkaufen gehen. Wer jünger als 45 Jahre ist, steht der Idee tendenziell offener gegenüber.

In einem Punkt hat sich das Konsumverhalten der Deutschen durch die Krise deutlich geändert: beim Einkaufen im Internet. So gab etwa jeder vierte Befragte (27 Prozent) an, heute mehr im Netz zu kaufen als vor der Corona-Krise. Gründe dafür gab es einige: Die meisten Geschäfte waren schlicht geschlossen, und viele Menschen fürchteten auch die Ansteckungsgefahr.

Nur 5 Prozent der Befragten kaufen derzeit weniger Waren im Netz als zuvor, für 63 Prozent hat sich diesbezüglich nichts geändert. Auch hier waren die Jüngeren tendenziell häufiger zum Einkaufen im Netz unterwegs als die Älteren.

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Ob der Trend zum Warenbestellen im Internet auch nach einer Normalisierung der Verhältnisse anhalten wird, ist unklar. Immerhin 33 Prozent derjenigen, die coronabedingt häufiger online eingekauft haben, gaben an, dies beibehalten zu wollen. Ihre Motive: die Hygiene-, Abstands- und Zutrittsregeln in den Geschäften. Aber 64 Prozent dieser Gruppe wollen wieder eher in Geschäften vor Ort einkaufen, ergab die Umfrage.

Forsa hatte für die Erhebung vom 23. bis zum 27. Mai insgesamt 1012 Bundesbürger befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 3 Prozent.

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