Verfassungsschutz beobachtet Höcke-“Flügel” der AfD

Björn Höcke, AfD-Fraktionschef von Thüringen und Chef des AfD-"Flügels".

Björn Höcke, AfD-Fraktionschef von Thüringen und Chef des AfD-"Flügels".

Berlin. Der von AfD-Politikern gegründete rechtsnationale “Flügel” ist für den Verfassungsschutz jetzt offiziell ein Beobachtungsfall.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Donnerstag aus Behördenkreisen erfuhr, sieht der Inlandsgeheimdienst seinen Verdacht bestätigt, dass es sich bei dem Zusammenschluss um eine rechtsextreme Bestrebung handelt.

AfD-"Flügel" wird beobachtet

Der Verfassungsschutz hält die Gruppierung um Björn Höcke für rechtsextrem.

Wortführer der Vereinigung “Der Flügel” ist der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), Thomas Haldenwang, will die Entscheidung am Donnerstagvormittag auf einer Pressekonferenz begründen.

AfD bereitet sich auf Beobachtung vor

Die AfD stellt sich seit Wochen auf eine baldige Beobachtung durch den Verfassungsschutz ein. Die Parteivorsitzenden Jörg Meuthen und Tino Chrupalla versuchen, die Mitglieder zu beruhigen.

Sie kündigen eine Gegenstrategie an für den Fall, dass der besonders radikale “Flügel” oder gar die Gesamtpartei vom Inlandsgeheimdienst beobachtet werden sollte.

Ramelow verteidigt verweigerten Höcke-Handschlag
dpatopbilder - 04.03.2020, Th��ringen, Erfurt: Der neu gew��hlte Ministerpr��sident Bodo Ramelow (r, Die Linke), verweigert dem AfD-Fraktionsvorsitzenden Bj��rn H��cke den Handschlag nach der Wahl. H��cke war in zwei Wahlg��ngen als Kandidat um das Amt des Ministerpr��sidenten angetreten. Foto: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Thüringens am Mittwoch wiedergewählter Ministerpräsident Bodo Ramelow werde Höcke erst dann die Hand geben, wenn "die Demokratie im Vordergrund steht"

In einem Mitgliederbrief vom Wochenende, der dem RND vorliegt, adressieren Meuthen und Chrupalla besonders die Beamten in der Partei: “Wir merken durch viele Gespräche, die wir überall im Land führen, dass es gerade bei ihnen eine gewisse Verunsicherung gibt. Deshalb lassen Sie es uns ganz konkret darlegen: Selbst wenn die politische Instrumentalisierung des Verfassungsschutzes auf die Spitze getrieben und die AfD tatsächlich als Verdachtsfall beobachtet werden würde, wäre das allein kein Anlass für Beamte, die Partei zu verlassen.”

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Pazderski stellt Forderung an den “Flügel”

Der Berliner AfD-Fraktionsvorsitzende Georg Pazderski fordert nun vom rechtsradikalen “Flügel” der Partei, dafür zu sorgen, dass die Beobachtung durch den Verfassungsschutz schnell wieder beendet wird, “Dazu kann auch der Flügel seinen Beitrag leisten, indem er seine Strukturen und seine politische Arbeit in der Partei offenlegt”, sagte das frühere Bundesvorstandsmitglied dem RND. “Nur durch volle Transparenz kann die Absurdität der Beobachtung schnell wieder beendet werden. So schützt er die Masse der AfD-Mitglieder vor der Bespitzelung durch den Geheimdienst und kann für jedes seiner Mitglieder individuell nachvollziehbar erklären, dass es absolut verfassungstreu ist.” Pazderski sieht vor allem Björn Höcke in der Pflicht. “Höcke muss dafür sorgen, dass der Flügel eine klare Linie zu Rechtsextremen zieht”, fordert Pazderski.

Der Brandenburger AfD-Fraktionschef Andreas Kalbitz hat unterdessen Widerstand gegen die Entscheidung des Verfassungsschutzes angekündig. Die Entscheidung sei politisch längst getroffen worden, aber eben sachlich unbegründet und rein parteipolitisch motiviert, sagte Kalbitz am Donnerstag auf Anfrage. Es würden alle juristischen Möglichkeiten ausgeschöpft, um diese Entscheidung zu korrigieren.

Staatsanwalt prüft Anfangsverdacht der Volksverhetzung gegen Höcke

Als Verdachtsfall wurde bislang neben dem “Flügel” auch die Nachwuchsorganisation Junge Alternative geführt.

Die Dresdener Staatsanwaltschaft prüft zurzeit den Anfangsverdacht der Volksverhetzung gegen Höcke. Anlass ist Höckes Rede anlässlich der 200. Pegida-Demonstration Ende Februar in Dresden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mit Material der dpa.

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Krieg in der Ukraine
 

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken