Verbände appellieren: “Existenz der Wohlfahrt massiv gefährdet”

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt.

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt.

Berlin. Die großen Wohlfahrtsverbände in Deutschland haben die Bundesregierung eindringlich aufgefordert, angesichts der Folgen der Corona-Pandemie auch für sie einen Schutzschirm aufzuspannen.

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“Die gemeinnützige freie Wohlfahrtspflege ist in ihrer Existenz massiv gefährdet. Wir sind aufs Höchste alarmiert”, sagte die Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, Gerda Hasselfeldt, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Samstag) .

Hilfsangebote für Wirtschaft greifen nicht

Hasselfeldt, die zugleich auch Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist, betonte, viele Einrichtungen und Dienste der Wohlfahrtsverbände seien von Insolvenz bedroht, da sie aufgrund der Einschränkungen im Zuge der Pandemie keine Leistungen mehr anbieten könnten und daher die Einnahmen wegbrächen.

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“Gemeinnützige Verbände dürfen keine nennenswerten Rücklagen haben, Kredite und Steuererleichterungen helfen ihnen wenig, sodass die Hilfsangebote der Regierung für die Wirtschaft hier nicht greifen”, betonte Hasselfeldt.

“Wenn die Strukturen einmal zusammengebrochen sind, wird es sehr schwer, sie später wieder aufzubauen”, mahnte die DRK-Präsidentin. “Die Menschen brauchen jetzt und wenn wir die Krise gemeinsam überstanden haben verlässliche Anlaufstellen im Land, an die sie sich wenden können.”

Brandbrief an die Regierung

In einem Brandbrief der Wohlfahrtsverbände an die Bundesregierung, der dem RND vorliegt, wird gefordert, dass Bundesbehörden die Dienste und Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände weiter so bezahlen, als gäbe es die Krise nicht. Die Leistungs- und Zuwendungsbescheide sollten gültig bleiben. Höhere Kosten müssten ausgeglichen werden.

“Hier geht es um nichts weniger als um die soziale Infrastruktur, die vor einer Auflösung bewahrt werden muss”, sagte Hasselfeldt.

Hasselfeldt berichtete, es seien bereits erste Gespräche auf Bundesebene geführt worden. Dort habe es auch Verständnis für die Probleme gegeben. Verbindliche Zusagen fehlten aber bisher, beklagte die frühere CSU-Politikerin.

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In der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege sind neben dem Deutschen Roten Kreuz auch Caritas, Diakonie, Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland zusammengeschlossen.

In den Einrichtungen und Diensten der Wohlfahrtsverbände sind rund 1,8 Millionen Menschen hauptamtlich beschäftigt; schätzungsweise 2,5 bis 3,0 Millionen leisten ehrenamtlich engagierte Hilfe in Initiativen, Hilfswerken und Selbsthilfegruppen.


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