EU und USA fordern Übergangsregierung und Wahlen in Venezuela
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Caracas: Ein Mitarbeiter der Stadt versprüht im Stadtteil Catia Desinfektionsmittel. Venezuela ist hart von der Corona-Pandemie getroffen.
© Quelle: Matias Delacroix/AP/dpa
Washington. Die Corona-Pandemie macht nach Ansicht der USA, der EU und weiterer Staaten eine Lösung des politischen Konflikts in Venezuela dringlicher denn je. Das US-Außenministerium veröffentlichte am Freitag in Washington eine Erklärung der amerikanischen Lima-Gruppe, der USA, der Europäischen Union und anderer Länder, in der sie die Bildung einer Übergangsregierung zur Vorbereitung einer freien Präsidentenwahl forderten.
"Die gegenwärtige Pandemie und das überforderte öffentliche Gesundheitswesen in Venezuela haben die Notwendigkeit, den Status quo zu beenden, noch dringlicher gemacht", heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Staatengruppe.
Viele Corona-Neuinfektionen
Seit dem Tod des linksgerichteten Präsidenten Hugo Chavéz im Jahr 2013 führt dessen Nachfolger Nicolás Maduro das Land ungeachtet wiederholter Versuche der Opposition, seine Absetzung zu erreichen. Für den 6. Dezember ist eine Parlamentswahl angesetzt. Dazu erklärte die Lima-Gruppe, eine Neuwahl der Nationalversammlung allein könne keine politische Lösung herbeiführen, sondern führe möglicherweise zu einer weiteren Polarisierung der bereits gespaltenen Gesellschaft.
Venezuela hat in dieser Woche nach offiziellen Angaben erstmals 1000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Insgesamt haben sich fast 30.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 245 sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen. Die Bevölkerung wird auf etwa 28,5 Millionen Menschen geschätzt.
RND/dpa