USA: Einreisestopp für Geimpfte aus der EU aufgehoben
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Die USA heben offenbar den Reisestopp für Geimpfte aus der EU bald aus.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Washington. Das lange Warten auf Reisen nach Amerika hat ein Ende: Ab November können Ausländer mit einer Corona-Impfung wieder in die Vereinigten Staaten einreisen. Das kündigte der Coronavirus-Koordinator des Weißen Hauses, Jeffrey Zients, am Montag an.
Die Lockerungen kommen nach gut eineinhalb Jahren eines weitgehenden Einreisestopps für Menschen aus zahlreichen Ländern, darunter für Einwohner der EU und Briten. Die Reisebranche und die Wirtschaft dürften damit aufatmen, aber auch viele Privatleute, die über Monate von Familienmitgliedern und Freunden getrennt waren und auf US-Urlaube verzichten mussten.
USA heben Einreisestopp für Geimpfte auf
Der Ankündigung zufolge müssen Erwachsene bestätigen, dass sie vollständig geimpft sind, bevor sie ins Flugzeug nach Amerika einsteigen können. Außerdem müssen Reisende zusätzlich wie bisher einen maximal drei Tage alten negativen Corona-Test vorweisen. Die Fluggesellschaften sollen Kontaktinformationen von Passagieren 30 Tage lang aufheben, damit sie nach eventuellen Corona-Fällen benachrichtigt werden können.
Damit endet eine lange Reisesperre in die USA. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte im März 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, einen Einreisestopp für Ausländer aus weiten Teilen Europas angeordnet. Reisenden aus dem Schengen-Raum, Großbritannien und Irland wurde damit bis auf wenige Ausnahmen untersagt, in die USA einzureisen. Auch für Ausländer aus Indien, China, Brasilien, Südafrika und dem Iran wurden in den USA angesichts der Ausbreitung des Coronavirus weitreichende Einreisesperren verhängt und über viele Monate rigoros aufrechterhalten.
USA heben Einreise-Beschränkung für Europäer auf
Die USA werden die Einreisebeschränkungen für Menschen aufheben, die gegen das Coronavirus geimpft sind.
© Quelle: Reuters
Die EU dagegen hatte ihre Mitgliedsstaaten bereits im Juni aufgefordert, Beschränkungen für Reisende aus den USA und mehreren anderen Ländern schrittweise aufzuheben. Deutschland erlaubte daraufhin wieder Einreisen unter anderem aus den USA, auch für Urlauber. Das heißt, Amerikaner konnten ab dem 20. Juni wieder in Deutschland einreisen, wenn sie eine Impfung, eine überstandene Covid-Erkrankung oder einen negativen Covid-Test nachweisen konnten.
Deutschland und andere EU-Staaten hatten sich im Gegenzug von Washington ebenfalls eine Lockerung erhofft, mussten darauf jedoch lange warten. Das sorgte bei Europäern für einigen Frust.
Debatte um Einreiseregeln und Impfungen
Noch Ende Juli hatte das Weiße Haus angesichts der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante verkündet, vorerst an allen Reisebeschränkungen festzuhalten. Kurz darauf signalisierte die US-Regierung von Präsident Joe Biden jedoch, sie arbeite an einem einheitlichen Plan für die Ausgestaltung internationaler Reiseregelungen, um schnell reagieren zu können, sobald Experten eine Lockerung für vertretbar hielten. Doch auch das zog sich hin.
Ende August empfahl die EU dann ihrerseits wieder strengere Einreiseregeln für Menschen aus den USA. Für geimpfte Reisende aus den USA nach Deutschland hatte das allerdings keine Konsequenzen.
Der britische Premierminister Boris Johnson bezeichnete die nun verkündete Entscheidung der USA als „fantastischen Schub für Wirtschaft und Handel“. Es sei großartig, „dass Familien und Freunde auf beiden Seiten des Teichs wieder vereint werden können“.
Reiserückkehrer: Einreise-Testpflicht soll Vierte Welle verzögern
Die Regierung bereitet eine Ausweitung von Corona-Tests für Reiserückkehrer vor und auch weitere Änderungen werden vorbereitet.
© Quelle: dpa
Die weitgehende Einreisesperre trennte bislang nicht nur Familien und Freunde. Sie plagte auch die Geschäftswelt und den Tourismus. Unter anderem aus der Reisebranche wurde schon lange eine Lockerung zumindest für geimpfte Reisende gefordert. Auch die deutsche Wirtschaft machte bei diesem Thema seit längerer Zeit Druck, um ein Ende der Einreisesperre zu erreichen.
Aktien von Fluggesellschaften reagierten auf die Ankündigung mit zum Teil kräftigen Zuwächsen. So sprang der Kurs der British-Airways-Mutter IAG zeitweise um mehr als zehn Prozent hoch, für die Lufthansa gab es ein Plus von mehr als fünf Prozent.
EU-Kommissar Thierry Breton begrüßte die Lockerung und sprach von einem logischen Schritt angesichts des Erfolgs der Impfkampagne in Europa. Der britische Premierminister Boris Johnson bezeichnete die Entscheidung als „fantastischen Schub für Wirtschaft und Handel“. Es sei großartig, „dass Familien und Freunde auf beiden Seiten des Teichs wieder vereint werden können“.
RND/dpa