US-Wahl 2020 in Grafiken: Aktuelle Prognosen zum Duell Trump gegen Biden

So steht es bei den Umfragen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden.

So steht es bei den Umfragen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden.

Washington. Laut Umfragen steht seit Monaten eine Mehrheit der US-Amerikaner hinter Herausforderer Joe Biden. Auch das entscheidene Gremium zur Präsidentenwahl, das electoral college, neigt demnach mal mehr, mal weniger dem Demokraten zu. Zuletzt waren laut Umfragen die erforderlichen 270 Stimmen allerdings nicht immer sicher. Hnzu kommt, dass sich die Meinungsforscher auch irren können, wie die US-Wahl 2016 gezeigt hat.

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Deshalb stehen alle Zahlen zum US-Wahlkampf 2020 unter Vorbehalt. Auf dieser Seite finden Sie bis zur Wahl am 3. November einen fortlaufend aktualisierten Überblick zum Stand der Umfragen. Wie verändert sich die Zustimmung für Trump und Biden? Wie übersetzt das Wahlsystem das Bürgervorum in Wahlleute? Welche Bundesstaaten neigen welchem Kandidaten zu?

Die obige Grafik zeigt die Ergebnisse von Donald Trump und Joe Biden in den landesweiten Umfragen seit Anfang März. Die blauen Punkte des Demokraten Biden schwanken mit wenigen Ausnahmen zwischen 45 und 55 Prozent. Die roten Punkte des Republikaners Trump liegen meist zwischen 35 und 45 Prozent. Die Linie zeigt jeweils den Durchschnitt der vergangenen zehn Umfragen.

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Im Frühjahr lagen die Kontrahenten etwa 5 Prozentpunkte auseinander. Zwischenzeitlich erreichte Biden einen Vorsprung von rund 10 Prozentpunkten. Eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen garantiert allerdings noch längst nicht den Einzug ins Weiße Haus. Die demokratische Kandidatin Hillary Clinton musste diese schmerzhafte Erfahrung machen, als sie 2016 gegen Donald Trump verlor, obwohl dieser am Ende weniger Stimmen bekommen hatte.

US-Wahl 2020: Was macht das Wahlrecht aus dem Bürgervotum?

Entscheidend ist vielmehr, wie das Wahlsystem das Votum der Bürger in Wahlleute übersetzt. Jeder Bundesstaat darf selbst entscheiden, wie er seine Delegierten für die Präsidentenwahl – die Zahl variiert nach Einwohnerzahl – vergibt. In 48 der 50 Staaten erhält der Präsidentschaftskandidat mit der relativen Mehrheit sämtliche Wahlleute. Nach diesem Prinzip des “The winner takes it all” geht der unterlegene Kandidat komplett leer aus. Nur Nebraska und Maine berücksichtigen auch die Ergebnisse in den einzelnen Bezirken, was zu einer Aufteilung der Wahlleute führen kann. In vielen Bundesstaaten hat Joe Biden eine klare Mehrheit, sodass er mit mehr als doppelt so vielen Stimmen rechnen kann wie Donald Trump. Allerdings ist der Abstand in den Umfragen in einigen Bundesstaaten so klein, dass die erforderliche Mehrheit von 270 Wahlleuten längst nicht sicher ist. Gewissheit kann nur das Wahlergebnis bringen.

Die obige Grafik zeigt, wie viele Stimmen nach derzeitigem Meinungsbild klar einem der beiden Kandidaten zufallen würden und welche auf der Kippe stehen. Als sicher gelten demnach die Stimmen der Wahlleute aus US-Bundesstaaten, in denen einer der beiden Kandidaten mit mehr als 20 Prozentpunkten führt. Hinzu kommen die relativ sicheren Stimmen aus Staaten mit einem Abstand von mehr als 5 Prozentpunkten. Ein unsicheres Ergebnis bedeutet, dass die Bewerber weniger als 5 Prozentpunkte auseinanderliegen. Grundlage ist jeweils der Durchschnitt der Umfragen des vergangenen Monats. In einigen Staaten wie Illinois und Idaho wurde das Wahlergebnis 2016 zugrunde gelegt, weil seitdem keine Umfrage durchgeführt wurde.

Präsidentschaftswahl: Wo leben die Wähler von Trump und Biden?

Die politischen Lager sind geografisch recht klar verteilt. Die folgende Karte zeigt für jeden Bundesstaat einen Kreis, dessen Größe der Zahl der Wahlleute entspricht. Die Farbe steht für die Tendenz in den Umfragen. Je dunkler das Rot, desto größer die Chancen für Donald Trump. Je dunkler das Blau, desto deutlicher führt Joe Biden.

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In den bevölkerungsreichen Staaten an der Ost- und Westküste wie Kalifornien und New York haben traditionell die Demokraten die besseren Aussichten, während im dünner besiedelten Landesinneren meist die Republikaner siegen. Es zeigt sich, dass einige Staaten wie Wyoming und Montana zwar viel Fläche auf der Landkarte einnehmen, ihre politische Bedeutung aber dahinter zurückbleibt. Dagegen bringen relativ kleine Staaten wie New York und Pennsylvania wegen ihrer hohen Einwohnerdichte ein weit höheres politisches Gewicht auf die Waage. Rund 150 Wahlleute kommen aus Staaten, in denen der Wahlausgang unsicher ist, also weniger als 5 Prozentpunkte Abstand zwischen den Bewerbern liegt. In der Karte sind sie mit Namen vermerkt.

US-Wahl: In welchen Staaten entscheidet sich die Wahl?

Die Präsidentschaftswahl entscheidet sich in der Regel in den sogenannten Swing States, die mal zum einen und mal zum anderen Lager tendieren. Texas, seit vier Jahrzehnten republikanisch dominiert, ist eigentlich alles andere als ein Swing State. Diesmal aber sehen die Demokraten eine Chance, den gemessen an Bevölkerung und Wahlmännern nach Kalifornien zweitwichtigsten Staat der USA von Rot auf Blau zu drehen. Die Umfragen sehen Biden und Trump hier relativ eng beieinander. Florida hingegen gilt als klassischer Swing State. Nachdem der Staat im Südosten lange Zeit des Wahlkampfs eindeutig den Demokraten zuneigte, ist der Ausgang dort wieder offener geworden: Joe Biden liegt nur noch knapp vor dem Amtsinhaber. Ebenfalls eng ist das Rennen unter anderem in Georgia, Ohio und North Carolina. Viele Anstrengungen der Kandidaten werden sich in der Endphase des Wahlkampfs darauf richten, die 38 Wahlleute aus Texas, die 29 Wahlleute aus Florida und auch die Stimmen aus den anderen engen Bundesstaaten für sich zu gewinnen.

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Die obige Grafik enthält alle US-Bundesstaaten, in denen die Präsidentschaftskandidaten im Durchschnitt der Umfragen des vergangenen Monats weniger als 5 Prozentpunkte auseinanderliegen. Die Höhe der Balken steht für die Zahl der zu vergebenen Wahlleute.

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