Maas fordert von USA Details zu Truppenabzug aus Afghanistan

Heiko Maas (SPD), Außenminister.

Heiko Maas (SPD), Außenminister.

Brüssel. Bundesaußenminister Heiko Maas erwartet von der US-Regierung Details zum angekündigten Abzug weiterer Soldaten aus Afghanistan. Um mit Verbündeten über mögliche Konsequenzen beraten zu können, müsse man nicht nur wissen, wie viele Soldaten in welchem Zeitraum abgezogen werden, sondern auch welche, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag am Rande von per Videokonferenz geführten Beratungen mit EU-Amtskollegen. Grund sei die internationale Arbeitsteilung beim Einsatz in Afghanistan.

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„Wenn die Amerikaner Fähigkeiten abziehen, die notwendig sind, um die Sicherheit anderer Soldatinnen und Soldaten zu gewährleisten, dann wird das nicht ohne Auswirkungen auch auf unsere Präsenz in Afghanistan bleiben können“, erklärte Maas.

Deutschland ist nach Angaben des Einsatzführungskommandos vom Donnerstag derzeit mit 1250 Soldaten an der Nato-Mission zur Ausbildung afghanischer Streitkräfte beteiligt. Sie soll die Afghanen vor allem in die Lage versetzen, selbst für Sicherheit im Land zu sorgen.

Trump will US-Truppen aus Afghanistan und dem Irak abziehen
ARCHIV - 28.11.2019, Afghanistan, Bagram: Donald Trump (r), Pr��sident der USA, besucht amerikanische Truppen auf der Bagram Air Base n��rdlich von Kabul. Der noch amtierende US-Pr��sident will vor dem Ende seiner Amtszeit im Januar nach ��bereinstimmenden Medienberichten die Zahl der US-Truppen im Ausland weiter reduzieren. (zu dpa:��"Berichte: Trump dr��ckt bei Truppenabzug aufs Tempo") Foto: Alex Brandon/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Ankündigung stieß auf scharfe Kritik, auch vonseiten der Republikaner. Es wird befürchtet, dass Islamisten wieder erstarken.

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Wie schon am Vortag warnte Maas auch vor möglichen Folgen des US-Rückzugs für die laufenden Friedensgespräche zwischen der afghanischen Regierung und den militant-islamistischen Taliban. „Man muss wissen, was man damit in Gang setzt“, kritisierte er. „Überstürzte Entscheidungen, die in Washington getroffen werden, könnten auch dazu führen, dass dieser Friedensprozess (...) sehr, sehr schnell ein Ende haben wird.“ Um dies zu verhindern, werde es nun sehr intensive Beratungen mit den Verbündeten geben.

Kramp-Karrenbauer: Müssen mit diesen Entscheidungen leben

Auch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ließ Kritik am Vorgehen Trumps durchblicken. “Wir müssen für den Rest der Amtszeit einfach damit leben, dass noch Entscheidungen aus dem Weißen Haus und von Präsident Trump getroffen werden, die sich nicht von selbst erklären und die sicherlich auch in unseren Augen an der einen oder anderen Stelle irrational sind”, sagte die CDU-Politikerin bei einer Veranstaltung der “Augsburger Allgemeinen” nach Angaben der Zeitung.

Die Regierung des noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump hatte am Dienstag angekündigt, die US-Truppenstärke in Afghanistan bis zum 15. Januar auf 2500 Soldaten zu verkleinern. Zuletzt waren in Afghanistan nach US-Medienberichten noch zwischen 4500 und 5000 Soldaten stationiert, in Nato-Kreisen wird von etwa 5500 gesprochen.

RND/dpa

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