„Vorwürfe der Uni Halle sind konstruiert“: Virologe Kekulé wehrt sich gegen vorläufige Dienstenthebung

Der Virologe Alexander Kekulé hat den „Spiegel“ und die „FAZ“ für ihre Berichterstattung um seine vorläufige Dienstenthebung an der Uni Halle kritisiert. (Archivfoto)

Der Virologe Alexander Kekulé hat den „Spiegel“ und die „FAZ“ für ihre Berichterstattung um seine vorläufige Dienstenthebung an der Uni Halle kritisiert. (Archivfoto)

Der Virologe Alexander Kekulé hat das „Spiegel“-Magazin und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) für deren Berichterstattung im Zuge seiner vorläufigen Dienstenthebung an der Universität Halle (Saale) kritisiert. Beide Redaktionen würden den Vorgang der Martin-Luther-Universität unterstützen, „ohne die Fakten zu kennen“, schrieb Kekulé am Sonntag auf Twitter und warnte: „In der Corona-Krise dürfen ‚Qualitätsmedien‘ nicht das Vertrauen verspielen.“

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Kekulé dürfte damit etwa auf den „Spiegel“-Artikel unter dem Titel „Ist Alexander Kekulé ein Blender?“ anspielen, den das Medienhaus erstmals am 18. Dezember 2020 veröffentlichte und nun aus aktuellem Anlass erneut präsentierte. In dem Bericht kamen kritische Stimmen aus Kekulés Arbeitsumfeld an der Uni zu Wort, die ihm zu jener Zeit vorwarfen, er würde wenig forschen und viel streiten. Kekulé selbst warf der Uni Wortbruch vor. Die Fakultät habe eine zugesagte Minimalausstattung für seine Berufung nicht erfüllt.

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Kekulé: Vorwürfe sind „völliger Unsinn“

Auch nach seiner vorläufigen Diensthebung bekräftigte Kekulé, der Vorgang habe eine lange Vorgeschichte. Er kämpfe schon seit Jahren für eine bessere Ausstattung seines mikrobiologischen Instituts. Nun versuche die Universität offenbar, ihn mit Vorwürfen loszuwerden, sagte er der dpa. In seinem Twitter-Beitrag legte er nach: „Die Vorwürfe der Uni Halle sind konstruiert und betreffen auch nicht mangelnde Forschung, denn dafür fehlen die Labore.“

Das bekräftigte Kekulé nochmals am Montag im Interview mit dem Deutschlandfunk. Darin stritt er den Vorwurf ab, er hätte zu wenige Vorlesungen abgehalten. „Das ist völliger Unsinn.“ Er habe seine Lehrverpflichtung immer „vollständig erfüllt“. Deshalb mache er sich auch keine Verwürfe, außer es versäumt zu haben, „früher härter vorzugehen gegen die Universität, statt immer auf Versöhnung und Verhandlung zu setzen“.

Kekulé wurde vor über 20 Jahren Leiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Universität. Wie am Mittwoch bekannt wurde, sprach der Rektor der Universität eine „vorläufige Dienstenthebung“ gegen den Wissenschaftler aus. Hintergrund ist laut „Mitteldeutscher Zeitung“ ein Disziplinarverfahren. Dabei gehe es unter anderem um die Unterrichtsverpflichtungen des Professors, so der Zeitungsbericht.

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„Ich werde alles tun, was ich kann, Ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Ich weiß, dass Sie zum Teil auch Ihre eigene Gesundheit gefährden.“

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Eine vorläufige Dienstenthebung kann laut Beamtenrecht ab Einleitung eines Disziplinarverfahrens ausgesprochen werden. Damit ist es dem Beamten vorläufig untersagt, seine Dienstgeschäfte weiterzuführen. Laut Bundesinnenministerium ist die Maßnahme vor allem für solche Fälle vorgesehen, in denen damit zu rechnen ist, „dass im Disziplinarverfahren voraussichtlich die Entfernung aus dem Beamtenverhältnis ausgesprochen werden wird“.

Mit dpa

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