Über diese Klimathemen diskutieren die Vereinten Nationen

Der UN-Klimagipfel zum Klimawandel wird verlängert.

Der UN-Klimagipfel zum Klimawandel wird verlängert.

Kattowitz. Die Verhandlungen auf dem Klimagipfel in Polen sollten eigentlich am Freitagnachmittag zu Ende gehen. Da wichtige Fragen allerdings noch ungelöst sind, wird der Gipfel nun bis spätestens Sonntag verlängert.

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Auf der Tagesordnung der Klimadiplomaten stehen viele technische Details, etwa, wie genau Staaten über ihre Pläne und Leistungen im Klimaschutz berichten müssen. Worüber auf dem Gipfel am meisten diskutiert wird? Vier Hauptstreitthemen:

1,5-Grad-Ziel: Wissenschaftler aus aller Welt haben einen Bericht vorgelegt, demzufolge die Erderwärmung mit radikalen Maßnahmen noch auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau begrenzt werden kann - und sollte, denn zwei Grad Erwärmung hätten noch drastischere Folgen für Artensterben, Extremwetter, die menschliche Gesundheit und den Anstieg der Meeresspiegel.

Umstritten ist, wie prominent der Gipfel diesen 1,5-Grad-Bericht hervorhebt und welche Schlussfolgerungen gezogen werden. Aus Sicht der besonders bedrohten Staaten ist klar: Es müssen früher als geplant, nämlich bis 2020, ehrgeizigere Ziele auf den Tisch, damit weniger Treibhausgase in die Luft geblasen werden.

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Markt für Verschmutzungsrechts: Verhandlungsinsider sprechen nur von "Kapitel 6". Darin geht es um einen Marktmechanismus für das Recht auf Treibhausgas-Ausstoß. Staaten können sozusagen mit Verschmutzungsrechten handeln, denn für das Weltklima ist egal, wo die Treibhausgase herkommen und wo sie eingespart werden. Wichtig ist aber, dass hier nicht geschummelt werden kann und sich zum Beispiel zwei Staaten das gleiche gutschreiben.

Klimaschäden: Ein weiterer Streitpunkt ist das Thema Schäden und Verluste durch den Klimawandel. Die ärmeren und stärker betroffenen Staaten kämpfen dafür, diese gut sichtbar und eindeutig anzuerkennen und in die Berichte der Staaten als eigene Kategorie mit aufzunehmen. Die Industriestaaten dagegen fürchten, sie könnten quasi haftbar gemacht werden für die Schäden anderswo.

Dass Verluste und Schäden in den Entwürfen in eine Fußnote gerutscht sind, empörte Hilfsorganisationen. Sabine Minninger von Brot für die Welt nannte das eine „Beleidigung“. Über Nacht sei die Anerkennung des für besonders verwundbare Staaten extrem wichtigen Themas noch verwässert worden. „Da sind gerade die kleinen Inselstaaten überrollt worden, das ist ein handfester Skandal.“

Finanzhilfen: Harjeet Singh von Actionaid International sagte, die Angebote der reichen Staaten seien ein "grausamer Witz" angesichts der immensen Schäden, die Dürren, Hochwasser und Stürme schon jetzt anrichteten.

In den am Morgen vorliegenden Entwürfen werde nicht klar festgehalten, wie die schon länger zugesagten 100 Milliarden Dollar pro Jahr an öffentlichen und privaten Mitteln von 2020 an ausgezahlt werden und welche Transfers dabei mitzählen. „Es ist unfair, dass dabei auch Kredite und Garantien mitzählen sollen.“

Auf der Konferenz geht es seit knapp zwei Wochen um die praktische Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und damit die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst 1,5 Grad, verglichen mit der vorindustriellen Zeit. Um das zu schaffen, müssten die Staaten schon bald sehr viel weniger Treibhausgase ausstoßen als bisher.

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Lesen Sie auch: Klimaforscher: „Wir fahren diesen Planeten gerade an die Wand“

Von RND/dpa/lf

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