Umfrage zu US-Protesten: Acht von zehn Deutschen sehen Trump als Spalter

US-Präsident Donald Trump.

US-Präsident Donald Trump.

Berlin. Die meisten Bundesbürger sehen die Rolle von US-Präsident Donald Trump bei den jüngsten Protesten laut einer neuen Studie außerordentlich kritisch. Für 80 Prozent befeuert demnach vor allem Trump die soziale Spaltung in den USA.

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Nur für fünf Prozent handelt er entschlossen und nachvollziehbar, wie aus einer Umfrage im Auftrag der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hervorgeht, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. 51 Prozent der Deutschen machten sich Sorgen, dass die USA als wichtiger Partner Deutschlands und Europas ausfallen könnten.

Auslöser der teilweise gewaltsamen Proteste war die Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem überharten Polizeieinsatz am 25. Mai in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota.

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Die Gründe für die gegenwärtigen gewaltsamen Ausschreitungen in den USA sähen 86 Prozent in sozialen Spannungen, so die Studie. Für 70 Prozent der Befragten liege der Grund für die Proteste auch in einer weiten Verbreitung von rassistischem Gedankengut bei Polizei und anderen Behörden der USA.

Wie aus der Studie weiter hervorgeht, halten 92 Prozent der Befragten, gleichmäßig verteilt in allen Alters- und Bevölkerungsgruppen, die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA für berechtigt - sofern sie friedlich verlaufen. Überraschenderweise halten zugleich 32 Prozent der Befragten auch die gewaltsamen Ausschreitungen in den USA für berechtigt.

59 Prozent sind der Ansicht, Rassismus nimmt weltweit zu

Das Problem Rassismus werde in der aktuellen Diskussion aber nicht auf die USA begrenzt gesehen. Dass Deutschland große Probleme mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus habe, meinten den Ergebnissen zufolge 51 Prozent der Befragten. 50 Prozent halten demnach gewaltsame Ausschreitungen auch in Deutschland für möglich. 59 Prozent der Befragten seien der Meinung, dass der Rassismus weltweit zunehme und nur 34 Prozent, dass die Verbreitung auf einzelne Länder begrenzt sei.

Allerdings gebe es zwei wesentliche Unterschiede zwischen Deutschland und den USA: Für 66 Prozent verhindere der Sozialstaat in Deutschland soziale Spannungen, wie sie in den USA vorherrschen, ergab die Befragung. Und nur 20 Prozent sähen bei der Polizei und anderen Behörden Deutschlands rassistisches Gedankengut weit verbreitet.

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Bei der Bewertung der Lage in den USA durch die Bundesbürger spielten die Medien in Deutschland eine wesentliche Rolle. Eine Mehrheit von 61 Prozent fühle sich durch sie gut informiert und finde, dass die Medien objektiv und neutral über Konflikte in der hiesigen Gesellschaft berichteten. Auffällig sei, dass die Quote im Westen mit 63 Prozent deutlich höher liege als im Osten mit 51 Prozent.

Andererseits kritisierten 44 Prozent der Befragten, dass die Medien durch ihre Berichterstattung die Spannungen in der Gesellschaft verschärften, und diese Auffassung sei wiederum im Osten mit 58 Prozent deutlich häufiger vertreten als im Westen mit 41 Prozent. Die in populistischen Parteien oft vertretene Meinung, die Medien seien zu regierungstreu und kritischer Journalismus finde nur in den sozialen Medien statt, teilen nach der Studie 31 Prozent.

RND/dpa

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