Vor Besuch in Berlin

Ukrainischer Regierungschef Schmyhal fordert Lieferung deutscher Kampfpanzer

Ein deutscher Kampfpanzer Leopard 2 A5 springt während einer Gefechtsübung in voller Fahrt über einen Erdhügel (Archivbild).

Ein deutscher Kampfpanzer Leopard 2 A5 springt während einer Gefechtsübung in voller Fahrt über einen Erdhügel (Archivbild).

Kiew/Berlin. Vor seinem Deutschlandbesuch hat der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal von der Bundesregierung Kampfpanzer zur Abwehr der russischen Angreifer gefordert. „Wir benötigen einen Wandel in der Philosophie der Waffenlieferungen. Damit meine ich: Es sollten auch moderne Kampfpanzer geliefert werden“, sagte Schmyhal. „Wir erwarten von den USA, dass sie uns ihre Abrams-Panzer liefern und von Deutschland erwarten wir Leopard 2. Das sind die modernen Panzer, die die Ukraine auf dem Schlachtfeld braucht.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Schmyhal wird am Samstag in Berlin erwartet. Am Sonntag wird er von Bundeskanzler Olaf Scholz im Kanzleramt empfangen. Er ist der höchstrangige ukrainische Politiker, der Berlin seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor gut einem halben Jahr besucht.

+++ Alle aktuellen News und Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine lesen Sie in unserem Liveblog. +++

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Nach anfänglichem Zögern hat Deutschland der Ukraine in den letzten Monaten einiges an schweren Waffen geliefert: Zehn schwere Artilleriegeschütze vom Typ Panzerhaubitze 2000, 15 Flugabwehrpanzer, drei Mehrfachraketenwerfer und drei Bergepanzer. „Deutschland hat einen immensen Fortschritt gemacht, was die Unterstützung der Ukraine mit Waffen angeht“, sagte Schmyhal in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Am Anfang seien nur Schutzausrüstungen oder Helme geliefert worden, heute sind es modernste Waffen. „Es ist aber natürlich unser Wunsch, noch mehr Waffen und Ausrüstung möglichst schnell zu erhalten.“

Direkte Lieferung ist für Scholz ein Tabu

Die direkte Lieferung von Kampf- und Schützenpanzern ist für Scholz weiterhin ein Tabu. Auch kein anderer Nato-Staat hat bisher solche Waffensysteme an die Ukraine abgegeben. Spanien hat allerdings Leopard-2-Panzer aus deutscher Produktion angeboten. Schmyhal dringt jetzt darauf, die Leoparden auch direkt aus dem Herstellerland zu erhalten. Außerdem bittet er Scholz um mehr moderne Luftverteidigungssysteme vom Typ Iris-T. Die Bundesregierung hat vier Exemplare zugesagt. Die Ukraine benötigt laut Schmyhal zwölf, also dreimal so viele.

Der ukrainische Regierungschef setzt auch große Hoffnungen in Deutschland, was finanzielle Hilfe angeht. „Wir erwarten von Kanzler Scholz auch eine Führungsrolle, was weitere Hilfen des Internationalen Währungsfonds oder der EU-Kommission angeht. Ohne internationale Unterstützung läuft die Wirtschaft der Ukraine Gefahr, in eine Hyperinflation zu geraten.“

Ukraine startet Gegenoffensive im Süden des Landes
 UKRAINE - AUGUAT 24, 2022 - Anti-aircraft gunners of a special air defense unit of the National Guard of Ukraine are seen on a combat mission, Ukraine. National Guard protects Ukrainian sky from russian aggressor PUBLICATIONxNOTxINxRUS Copyright: xVyacheslavxMadiyevskyix

Nach Beginn der seit langem erwarteten Gegenoffensive im Süden der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj russische Soldaten zum Rückzug gedrängt.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Wir stehen für die Freiheit ein“

Die Menschen in Deutschland rief Schmyhal auf, das eigentliche Kriegsgeschehen in der Ukraine bei allen eigenen Problemen mit den Kriegsfolgen nicht aus den Augen zu verlieren. „Wir stehen für die Freiheit ein. Ich glaube nicht, dass man müde werden kann vom Kampf für die Freiheit“, sagte er. „Wir sind alle im Visier dieses Regimes. Wir müssen zusammenstehen und zusammen kämpfen für Freiheit in Europa.“

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Krieg in der Ukraine
 

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken