Vorerst kein Waffenstillstand in der Ukraine – Treffen zwischen Kuleba und Lawrow ohne Ergebnis
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Auf diesem vom türkischen Außenministerium via AP zur Verfügung gestellten Foto leitet der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu (Mitte) ein Dreiergespräch mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow (links) und dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba (rechts).
© Quelle: Cem Ozdel/Turkish Foreign Minist
Vorerst wird es keinen Waffenstillstand in der Ukraine geben. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und sein russischer Amtskollege Sergei Lawrow traten im Anschluss an ein Treffen in der Türkei getrennt vor die Presse. Kuleba berichtete, dass er auf die schwierige humanitäre Situation in der Ukraine, insbesondere in der Stadt Mariupol, aufmerksam gemacht habe.
Außenminister Sergei Lawrow habe ein hohes Maß an Professionalität gezeigt, sagte Kuleba weiter. Schwerpunkt der Gespräche sei die Einrichtung von humanitären Korridoren für die Stadt Mariupol und ein 24-stündiger Waffenstillstand gewesen. Dazu sei jedoch keine Übereinkommen getroffen worden, der russische Außenminister werde die Anregungen an den Kreml weitergeben. „Wie es scheint, werden diese Entscheidungen von jemand anderem in Moskau getroffen“, sagte Kuleba.
Angriff auf Kinderkrankenhaus: Selenskyj wirft Russland Völkermord vor
Ein Kinderkrankenhaus in Mariupol ist nach ukrainischen Angaben während der vereinbarten Waffenruhe zur Evakuierung von Zivilisten angegriffen worden.
© Quelle: Reuters
Sollte es Aussicht auf substanzielle Lösungen und echte Verhandlungen geben, sei er zu erneuten Verhandlungen mit dem Ziel, den Krieg in der Ukraine zu beenden, bereit, sagte Kuleba.
Lawrow verteidigt Angriff auf Geburtsklinik
Der russische Außenminister Sergei Lawrow betonte einmal mehr, dass Russland in der Ukraine seine Sicherheit verteidige. „Russland hat die Ukraine nicht überfallen“, sagte er. Er nannte die Ukraine ein „pro-westliches Experiment“. „Die Länder, die Waffen in die Ukraine pumpen, müssen wissen, dass sie Verantwortung für ihre Handlungen tragen“, warnte Lawrow weiter.
Auf die Frage nach dem Angriff auf ein Kinderkrankenhaus in Mariupol behauptete der Außenminister, dass das Krankenhaus von ultraradikalen Militärs genutzt worden sei. Russland habe bereits am 7. März die Vereinten Nationen informiert, dass in der ehemaligen Klinik kein medizinisches Personal mehr sei, sondern ein Lager ultraradikaler Kämpfer des ukrainischen Bataillons Asow, sagte Lawrow am Donnerstag in Antalya nach Gesprächen mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba.
Lawrow sprach von einer „Manipulation“ der gesamten Welt mit Informationen zu mutmaßlichen Gräueltaten der russischen Armee. Laut dem russischen Außenminister werde die ganze Welt derzeit mit falschen Informationen manipuliert. Reporter der Nachrichtenagentur AP hatten zuvor von dem Angriff in Mariupol berichtet, bei dem drei Menschen, darunter ein Kind, ums Leben gekommen sein sollen.
RND/ag/dpa