Besuch von Selenskyj

Sunak lässt Verfügbarkeit von Kampfjets für Ukraine prüfen

Wolodymyr Selenskyj (links), Präsident der Ukraine, und Rishi Sunak, Premierminister von Großbritannien, geben sich vor Beginn eines bilateralen Treffens in der Downing Street Nummer 10 die Hand.

Wolodymyr Selenskyj (links), Präsident der Ukraine, und Rishi Sunak, Premierminister von Großbritannien, geben sich vor Beginn eines bilateralen Treffens in der Downing Street Nummer 10 die Hand.

London. Der britische Premierminister Rishi Sunak lässt anlässlich des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj prüfen, ob Kampfflugzeuge für die Ukraine verfügbar sind. Sunak habe Verteidigungsminister Ben Wallace um Prüfung gebeten, was für Maschinen das Vereinigte Königreich theoretisch an die Ukraine liefern könnte, teilte Downing Street am Mittwoch mit. Es handele sich aber um eine „langfristige“ Lösung. Bereits im Frühling könnten die ersten ukrainischen Piloten an Nato-Jets in Großbritannien ausgebildet werden, hieß es weiter.

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Sunak hatte bisher zurückhaltend auf Forderungen nach einer Lieferung von Kampfjets reagiert, wie sie etwa Ex-Premierminister Boris Johnson erhoben hatte. Selenskyj betonte bei seinem Besuch in London, dass Kampfjets für die Ukraine besonders wichtig seien.

Polen drängt zu Kampfjetbewilligungen

Unter anderem Polen hatte die Nato-Partner zuletzt gedrängt, nach Kampfpanzern nun auch die Lieferung von Kampfjets zu bewilligen. Scholz hatte sich dazu skeptisch geäußert. Er hat die Verbündeten zur Geschlossenheit bei den Waffenlieferungen in die Ukraine aufgerufen und vor einem „Überbietungswettbewerb“ gewarnt. „Der Zusammenhalt innerhalb unseres Bündnisses und unserer Allianzen ist unser höchstes Gut“, mahnte der SPD-Politiker am Mittwoch in einer Regierungserklärung zum bevorstehenden EU-Gipfel im Bundestag. „Was unserer Geschlossenheit hingegen schadet ist ein öffentlicher Überbietungswettbewerb nach dem Motto: Kampfpanzer, U-Boote, Flugzeuge – wer fordert noch mehr? Was schadet, sind markige innenpolitische Statements und Kritik an Partnern und Verbündeten auf offener Bühne.“ Deutschland hat bislang die Lieferung von 14 Leopard-2-Panzern zugesagt und der Rüstungsindustrie die Genehmigung für den Export von bis zu 178 Exemplaren des älteren Leopard 1 erteilt.

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Beim Thema Kampfjetlieferung hatte sich Frankreich bislang offener gezeigt als Deutschland und andere Länder. Ein britisches Vorpreschen könnte – wie bereits bei vorherigen Waffenlieferungen – den Druck auf die anderen Verbündeten erhöhen.

Ukrainischer Präsident Selenskyj reist überraschend nach Großbritannien

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist der ukrainische Präsident erst ein einziges Mal im Ausland zu Besuch gewesen – und zwar in den USA.

Großbritannien gilt als einer der engsten Unterstützer Kiews

Großbritannien gilt als einer der engsten Unterstützer Kiews im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg und ist nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft auf Platz zwei der wichtigsten Waffenlieferanten für die Ukraine nach den USA. Immer wieder war es London, das mit der Lieferung neuer Waffengattungen vorpreschte – zuletzt mit seinen Challenger-2-Kampfpanzern. Die Vorreiterrolle hatte andere Verbündete, nicht zuletzt Deutschland, unter Druck gesetzt.

RND/dpa

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