Selenskyj: „Wenn ihr Leopard-Panzer habt, dann gebt sie uns“
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im ARD-Interview.
© Quelle: ARD/Robin Drescher
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Haltung der deutschen Bundesregierung, sich bei der Lieferung schwerer Waffen an anderen Ländern zu orientieren, kritisiert. In einem Interview mit der ARD sagte Selenskyj, dass er es nicht in Ordnung finde, wenn Deutschland diesbezüglich auf Alleingänge verzichte. Man könne „noch sechs Monate reden, aber bei uns sterben jeden Tag Menschen. Wenn ihr Leopard-Panzer habt, dann gebt sie uns“.
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Der 44-Jährige erklärte, dass es kein Wettbewerb sei, jemandem in Not Hilfe zu leisten, die Ukraine verteidige sich. „Diese Leopards fahren nicht durch die Russische Föderation.“ Auch bezüglich der Verteidigung des Luftraums seines Landes forderte Selenskyj mehr Unterstützung. „Es geht dabei um die Verteidigung des Himmels. Man würde sehr gerne eine neue Seite in diesem Krieg aufschlagen. In dieser Verteidigung. Die Verteidigung wäre genauer. Es sind natürlich die Flugzeuge. Denn man wünscht sich, dass die Russen nicht die Kontrolle über unseren Luftraum haben“, so der ukrainische Präsident.
Selenskyj zeigte sich dankbar über bisher gelieferte Hilfspakete der Bundesregierung: „Bundeskanzler Scholz hat der Ukraine, unserer Armee, ein sehr gutes Unterstützungspaket gegeben.“ Er dankte auch den USA und Präsident Joe Biden, „dem Kongress und allen Parlamentariern für ein starkes Paket“.
Am Freitag soll auf einem US-geführten Treffen in Ramstein über weitere Waffenlieferungen für die vor knapp elf Monaten von Russland angegriffene Ukraine entschieden werden. An der Konferenz wird auch der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) teilnehmen.
RND/sz