Russland versucht offenbar Obdachlose für den Armeedienst zu gewinnen
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Das vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums veröffentlichte Bild zeigt zwei Soldaten, die eine russische Nationalflagge und eine Nachbildung der Siegesfahne auf das Dach des Verwaltungsgebäudes in Bilohoriwka anbringen.
© Quelle: Uncredited/Russian Defense Minis
Im andauernden Krieg in der Ukraine sucht Russland nach neuen Soldaten. Nach Angaben der Wohltätigkeitsorganisation Nochlezhka, die Obdachlosen hilft, boten Mitarbeiter der Stadtverwaltung von St. Petersburg Obdachlosen Verträge für den Militärdienst an, berichtet The News Voice of Ukraine.
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Vertreter der Stadt wollten Flugblätter über den Militärdienst verteilen, Wachmänner ließen die Beamten jedoch nicht passieren und baten sie, mit der Leitung der Wohltätigkeitsorganisation zu sprechen. Später erhielt die Organisation auch per Mail eine Nachricht der Stadt mit dem gleichen Anliegen.
Die Stadtverwaltung gab an, dass diese Anfrage nicht offiziell von den leitenden Beamten angeordnet worden sei. Diese gehe auf Eigeninitiative Einzelner zurück und habe zum Ziel gehabt, „Informationen über Verträge für den Militärdienst an jeden zu bringen“, so die Stadtverwaltung. Die Wohltätigkeitsorganisation Nochlezhka erklärte schließlich, dass diese nicht als Vermittler von Materialien fungieren wolle, die Obdachlosen unter ihrer Obhut dazu ermutigen würden, sich dem Militärdienst zu verpflichten.
Unkonventionelle Rekrutierungsmethoden
Im Juli berichtete bereits der britische Geheimdienst, dass Russland angeblich Kämpfer für die Söldnertruppe Wagner in Gefängnissen anheuert. Dies könnte demnach ein Zeichen für Personalmangel beim russischen Militär sein. Den Männern werde für ihren Dienst eine vorzeitige Entlassung versprochen, hieß es aus ukrainischen Kreisen. „Personalmangel bei den russischen Streitkräften könnten das russische Verteidigungsministerium dazu zwingen, zu unkonventionellen Rekrutierungsmethoden zu greifen“, hieß es im täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London.
RND/vkoe/mit dpa