Angst vor ukrainischem Angriff: Russische Wagner-Gruppe baut 200-Kilometer-Schutzwall
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Russische Soldaten stehen in einem Weizenfeld und halten Ausschau.
© Quelle: IMAGO/SNA
Seit einigen Wochen bauen die Söldner der Wagner-Gruppe schon an dem Wall in der Region Luhansk, und inzwischen werden immer mehr Bilder und Details bekannt. Der Gründer der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, bestätigte die Bauaktivitäten kürzlich selbst auf seinen Onlinekanälen, wie mehrere Medien berichteten.
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Der Wall soll insgesamt mindestens 200 Kilometer lang werden. Er besteht aus zwei Reihen von sogenannten Drachenzähnen, keilförmigen Betonblöcken, die Panzer abhalten sollen. Ein Graben soll das Durchkommen für Fahrzeuge zusätzlich erschweren.
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Russland rechnet wohl mit Gebietsverlusten
In einem Video des Portals „Riafan“, das zu Prigoschins Mediengruppe gehört, ist die Aufstellung der Betonblöcke auf Feldern und entlang einer Straße zu sehen. Prigoschin und seine Medien veröffentlichten auch Karten, die den Verlauf des Walls darstellen. Wie Beobachter analysierten, verläuft die neue Verteidigungslinie hauptsächlich an der Grenze der Region, die bereits vor Kriegsbeginn am 24. Februar von Russland als Volksrepublik Luhansk kontrolliert wurde. Mehr noch: Sie liegt teilweise 25 bis 50 Kilometer hinter der aktuellen Frontlinie.
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Analysten zufolge rechnet Russland scheinbar nicht damit, die hinzugewonnenen Gebiete im nördlichen Luhansk langfristig verteidigen zu können. Stattdessen geben sie sich mit dem kleineren Gebiet im Süden zufrieden. Die Ukraine führt zunehmend erfolgreiche Gegenoffensiven durch, zum Beispiel im Süden und Osten des Landes.
Der als Koch von Kremlchef Wladimir Putin bekannt gewordene russische Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin gab im September erstmals zu, die berüchtigte Söldnertruppe Wagner gegründet zu haben. Er habe die Einheit 2014 für den Einsatz auf russischer Seite im ukrainischen Donbass gebildet, erklärte Prigoschin auf der Internetseite seines Unternehmens Konkord. Am 1. Mai 2014 sei eine „Gruppe von Patrioten geboren worden“ mit dem Namen „Wagner“. Ihrem Mut und ihrer Tapferkeit sei die „Befreiung“ vieler Gebiete in Luhansk und Donezk zu verdanken gewesen.
Zuvor hatte Prigoschin Verbindungen zur Wagner-Truppe nie klar benannt. Zuletzt ließ er aber indirekt durchblicken, dass es sich um sein Projekt handelte. Auch Insider hatten das bestätigt. Kremlchef Wladimir Putin hatte die Gruppe ebenfalls beim Namen genannt, nachdem jahrelang die Existenz bestritten worden war. Der Machtapparat in Moskau behauptet aber weiter, sich nicht einzumischen.
RND/sas/dpa