436 Leichen, 30 mit Folterspuren

Behörden schließen Exhumierungen in Isjum ab

Helfer in Schutzanzügen sind während einer Exhumierung in dem kürzlich zurückeroberten Gebiet von Isjum im Einsatz.

Helfer in Schutzanzügen sind während einer Exhumierung in dem kürzlich zurückeroberten Gebiet von Isjum im Einsatz.

Isjum. In der kürzlich von ukrainischen Truppen zurückeroberten ostukrainischen Stadt Isjum stehen die Exhumierungen in einem Waldstück mit mehr als 400 neuen Gräbern vor dem Abschluss. „Insgesamt wurden 436 Leichen gefunden“, teilte der Gouverneur des Gebiets Charkiw, Oleh Synjehubow, am Freitag im Nachrichtendienst Telegram mit.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

+++ Alle Entwicklungen lesen Sie in unserem Liveblog +++

Von diesen sei die Mehrzahl eines gewaltsamen Todes gestorben. 30 Leichen wiesen Folterspuren auf, erklärte er weiter. Der Verkehrsknotenpunkt Isjum war ukrainischen Angaben nach vom 1. April bis zum 10. September von russischen Truppen besetzt gewesen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Gouverneur Synjehubow erklärte, es habe Tote gegeben, die eine Schlinge um den Hals geschnürt hatten, es habe gefesselte Hände, gebrochene Gliedmaßen und Schusswunden gegeben. „Bei einigen Männern sind die Genitalien amputiert worden“, schrieb Synjehubow. Die Mehrzahl der Toten seien Zivilisten gewesen, aber auch 21 Soldaten seien dort begraben worden. Die Angaben des Gouverneurs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

„Protestiert! Kämpft! Lauft weg!“: Selenskyj ruft Russen zum Protest gegen Mobilmachung auf
HANDOUT - 21.09.2022, Ukraine, Kiew: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hält im Mariinskyi-Palast eine Ansprache auf dem Welternährungsgipfel per Videoübertragung. Foto: Ukrainian Presidential Press Off/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die russischen Staatsbürger dazu aufgerufen, sich gegen die Teilmobilmachung im Land zu stellen.

Synjehubow zufolge wurden in Isjum noch mindestens drei weitere Stellen mit Gräbern gefunden. Zudem sei dem Chef der ukrainischen Polizei, Ihor Klymenko, zufolge im Gebiet Charkiw im Ort Kosatscha Lopan ein Massengrab gefunden worden. Dieses werde demnächst von Spezialisten untersucht, erklärte er. Nach der Rückeroberung Isjums waren in dem Waldstück an einem Friedhof über 440 mit Kreuzen gekennzeichnete Gräber gefunden worden.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken