Video zeigt verletzten Mann

Er kämpfte für Russland: Deutscher in ukrainischer Kriegsgefangenschaft

Russische Soldaten patrouillieren auf dem Gelände des Metallurgischen Kombinats Azovstal in Mariupol (Archivfoto).

Russische Soldaten patrouillieren auf dem Gelände des Metallurgischen Kombinats Azovstal in Mariupol (Archivfoto).

Ein deutscher Staatsangehöriger, der für Russland im Krieg gegen die Ukraine kämpfte, befindet sich in ukrainischer Kriegsgefangenschaft. Das bestätigte das Auswärtige Amt gegenüber dem Nachrichtenportal „t-online“. „Die deutsche Botschaft in Kiew steht mit den ukrainischen Behörden zur Sachverhaltsaufklärung in Kontakt“, sagte eine Sprecherin den Angaben zufolge.

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+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Bekannt wurde seine Gefangennahme laut dem Bericht durch ein von der ukrainischen Regierungsbehörde Center for Strategic Communications bei Telegram veröffentlichtes Video. Es soll den Deutschen im Kampf und kurze Zeit später nach seiner Gefangennahme zeigen – der Mann in dem Video trägt einen Kopfverband und hat Verletzungen im Gesicht. Dem Bericht nach fordert er in dem Video dazu auf, die Kämpfe zu beenden. Solche Aufnahmen verstoßen gegen die Genfer Konvention, laut der Kriegsgefangene nicht öffentlich zur Schau gestellt werden dürfen.

Britische Experten: Russische Rekruten bekommen so gut wie keine Ausbildung
ARCHIV - 04.10.2022, Russland, ---: Rekruten trainieren auf einem Schießplatz im Süden Russlands. (zu dpa "Bamf prüft Entscheidungspraxis zu russischen Kriegsdienstverweigerern") Foto: ---/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Das russische Militär ist nach Ansicht britischer Experten durch den Angriffskrieg in der Ukraine mit der Ausbildung neuer Rekruten überfordert.

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Erstes Foto aus der Ukraine im Jahr 2014

Geboren wurde der Mann 1983 in der sowjetischen Millionenstadt Dnepropetrowsk, dem heutigen Dnipro in der Ukraine. Mit seiner Familie sei er Mitte der 1990er-Jahre nach Deutschland gezogen, wo er 17 Jahre lang lebte, zuletzt im Frankfurter Raum.

2014 sei der Mann dann in den Osten der Ukraine gereist und schloss sich den Volksmilizen der selbst ernannten Volksrepublik Donezk an. Am 25. Juli 2014 tauchte in seinem Social-Media-Profil ein erstes Foto aus der Ukraine auf. Es zeigt ihn am U-Bahn-Eingang in Charkiw.

Ein Foto eines Pressefotografen soll den Mann im Frühjahr 2022 in Mariupol zeigen, später sei er an Kämpfen in Saporischschja und Donezk beteiligt gewesen. Das am 17. Oktober veröffentlichte Video sei das letzte öffentliche Lebenszeichen des Deutschen, heißt es. Die ukrainische Botschaft in Deutschland hätte bislang auf Anfrage keine Informationen von Behörden in der Ukraine vermitteln können. Anfragen an Familienangehörige des Mannes seien unbeantwortet geblieben.

Ukrainischen Angaben zufolge sind aktuell rund 1000 deutsche Staatsbürger für Russland im Einsatz. Unabhängig überprüfen lassen sich die Zahlen nicht.

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RND/seb

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