US-Außenminister in TV-Interview

USA besorgt: China erwägt Waffenlieferung an Russland

US-Außenminister Blinken bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

US-Außenminister Blinken bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

Washington. Die US-Regierung hat sich besorgt über mögliche Waffenlieferungen Chinas an Russland gezeigt. Die USA hätten Informationen, nach denen China „in Erwägung zieht, tödliche Unterstützung“ an Russland zu liefern, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag im US-Fernsehen. Auf Nachfrage, was er damit meine, antwortete Blinken: „Waffen, in erster Linie Waffen.“

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Auch Munition würde in diese Kategorie fallen, erläuterte Blinken. Welche konkreten Hinweise dieser Erkenntnis zugrunde liegen, sagte er nicht. Er habe Chinas oberstem Außenpolitiker Wang Yi klar gemacht, dass derartige Unterstützung ein ernsthaftes Problem für die Beziehungen zwischen den USA und China darstellten. Laut Blinken ist bereits bekannt, dass chinesische Firmen Russland mit „nicht-tödlichem“ Gerät unterstützten. Dazu zählen einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge zum Beispiel auch kommerzielle Drohnen des Herstellers DJI.

Peking spricht von „Desinformation“ aus den USA

Peking den USA im Gegenzug vorgeworfen, Desinformationen zu verbreiten. „Wir fordern die US-Seite auf, ernsthaft darüber nachzudenken, was sie selbst getan hat, und etwas Konkreteres zu tun, um die Situation zu entschärfen und Friedensgespräche zu fördern“, sagte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Montag. Die USA sollten aufhören, andere zu beschuldigen und „Desinformation zu verbreiten“. Washington, das selbst seit Beginn des Krieges ununterbrochen Waffen geliefert habe, sei nicht in der Position, Forderungen zu stellen oder Druck auf China auszuüben.

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Das Treffen zwischen Blinken und Wang im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz war mit Spannung erwartet worden. Die Beziehungen der beiden Länder sind nach dem Eindringen eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons in den US-Luftraum Anfang des Monats angespannt. Das US-Militär schoss den Ballon ab, nachdem er tagelang große Teile der USA überflogen hatte. Auf seiner Route sollen auch mehrere sensible Militäreinrichtungen gelegen haben. Blinken bezeichnete das nach eigenen Worten Wang gegenüber als „inakzeptable Verletzung der Souveränität der USA“.

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Wang hatte zuvor auf der Konferenz die US-Regierung öffentlich scharf für den Abschuss des Ballons kritisiert und den Vorgang als „absurd und hysterisch bezeichnet“. Wenn die USA die Situation weiter dramatisierten und eskalierten, werde China reagieren, sagte Wang bei dem Treffen mit Blinken laut chinesischer Nachrichtenagentur Xinhua.

RND/dpa

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