Außenminister Kuleba: Ukraine strebt „vollständige Befreiung“ besetzter Städte im Süden an
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Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba spricht nach einem Gespräch im Bundestag.
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
Kiew. Die Ukraine strebt die „vollständige Befreiung“ der von Russland besetzten Städte und Gemeinden nahe der Schwarzmeerküste im Süden des Landes an. Das sagte der ukrainische Außenminister der Nachrichtenagentur AP. Die ukrainischen Streitkräfte haben ihre Versuche, Gebiete im Süden von Russland zurückzuerobern, vor dem Hintergrund der russischen Konzentration auf den Osten des Landes bereits intensiviert.
Mit Blick auf die Wahrscheinlichkeit von Verhandlungen über ein Ende des Krieges, der mit der russischen Invasion am 24. Februar begann, sagte Kuleba, es sei unwahrscheinlich, dass es bald zu Friedensverhandlungen kommen werde. Russland sei weiter in Kriegsstimmung und strebe keine Verhandlungen in gutem Glauben an. „Sie suchen nach einem Weg, uns dazu zu bringen, ihre Ultimaten umzusetzen, was nicht passieren wird“, sagte Kuleba.
Selenskyj zeigt sich dank westlicher Waffenlieferungen zuversichtlich
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt sich dank der Waffenlieferungen aus dem Westen zuversichtlich bezüglich des Kriegsverlaufs.
© Quelle: dpa
Moskau strebe de facto die Annexion von Cherson, Mariupol und anderen Städten an, indem dort russische Lehrpläne an Schulen eingeführt, Geschäfte in Rubel abgewickelt und Ukrainern russische Pässe angeboten würden, sagte Kuleba. „Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen, sobald diese Gebiete befreit sind, ihre russischen Pässe leise in ihren Kaminen verbrennen wird“, sagte er. Bis dahin bestehe die Ukraine auf einen vollständigen Abzug der russischen Truppen als Voraussetzung für die Beendigung des Konflikts.
Kuleba: „Dieser Krieg wurde uns aufgezwungen. Das war nicht unsere Entscheidung“
„Wir kämpfen für unsere Freiheit, für unsere territoriale Integrität, und wir wollen Frieden. Dieser Krieg wurde uns aufgezwungen. Das war nicht unsere Entscheidung“, sagte der Minister der AP.
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Er betonte, die Ukraine begrüße die Unterstützung durch die USA und die Europäische Union, die westlichen Waffenlieferungen müssten aber beschleunigt werden. „Solange da nicht genug ist, um zu gewinnen, werden wir um mehr bitten“, sagte Kuleba. Bis man gewinne, seien es nie genug Waffen.
Kuleba erkannte schwere Verluste von Menschenleben unter den ukrainischen Truppen an, während Russland seine Offensive im Donbass vorantreibe. Dennoch gebe es genug Menschen, die bereit seien, sich der Armee anzuschließen, sagte er. „Das einzige Ziel, das wir in diesem Krieg verfolgen, ist unser Überleben. Wenn du um dein Überleben kämpfst, hast du keine Wahl. Du musst kämpfen.“
RND/AP