Russlands Krieg in der Ukraine

Altkanzler Schröder wirbt erneut für Verhandlungen mit Putin

Altbundeskanzler Gerhard Schröder.

Altbundeskanzler Gerhard Schröder.

Hannover. Altbundeskanzler Gerhard Schröder hat sich erneut für Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über ein Ende des Krieges in der Ukraine ausgesprochen. „Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, um dafür zu sorgen, dass der Krieg beendet werden kann, der meiner Meinung nach ein wirklicher strategischer Fehler der russischen Seite war“, sagte Schröder laut „Hannoverscher Allgemeiner Zeitung“ (HAZ) am Donnerstagabend bei einem Empfang in Hannover.

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In Anlehnung an die Verhandlungserfolge etwa beim Getreideabkommen warb Schröder für weitere Gespräche, vielleicht auch unter deutsch-französischer Führung: „Alle werden verlieren, wenn es nicht gelingt, diesen Krieg zu beenden.“ Ein Ende des Krieges aber werde nur kommen, wenn „diejenigen, die derzeit politische Verantwortung tragen, den festen Willen zeigen, die Auseinandersetzung mit Verhandlungen zu beenden“.

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Bei dem Empfang, der anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Republik Kasachstan und Deutschland stattfand, betonte Schröder, wie wichtig es sei, „dass politische Beziehungen nicht nur von Politikern gestaltet werden“, sondern auch von Kultur, Wirtschaft, Sport – eben „von all denen, die offen sind für andere Kulturen“. Laut HAZ fügte der ehemalige Kanzler noch den Halbsatz hinzu: „...das würde man sich ja in diesen Tagen wünschen“. Es sei aber offen geblieben, ob er damit die umstrittene Fußball-Weltmeisterschaft in Katar meinte, die Beziehungen zu Russland oder ob es eine allgemeine Anmerkung war.

SPD berät über Berufung im Verfahren gegen Schröder

Schröder gilt als enger Freund von Russlands Präsident Putin und war über Jahre für russische Energiekonzerne aktiv. Mit Blick auf Russlands Angriff auf die Ukraine hatte der heute 78-Jährige in der Vergangenheit erklärt, es liege in der Verantwortung Russlands, den Krieg zu beenden. Allerdings dürften die Verbindungen zu Russland nicht komplett gekappt werden. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hatte Schröder bereits im April nahegelegt, aus der Partei auszutreten.

In erster Instanz hatte der SPD-Unterbezirk Region Hannover im Sommer entschieden, dass Schröder mit seinem Engagement für russische Staatskonzerne nicht gegen die Parteiordnung verstoßen hat – als härteste Sanktion wäre bei einem Verstoß ein Ausschluss Schröders aus der SPD möglich. Am Freitag verhandelte die Schiedskommission des SPD-Bezirks Hannover über die Berufung in dem Verfahren gegen Schröder. Eine Entscheidung wird in diesem Jahr nicht mehr erwartet.

RND/seb/dpa

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