Warum unterschiedliche Tonlagen im Ukraine-Konflikt keine Schwäche sein müssen

Russlands Präsident Wladimir Putin bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking.

Russlands Präsident Wladimir Putin bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking.

Berlin. Wenn es Wladimir Putin allein um Aufmerksamkeit gegangen wäre, er hätte sein Ziel erreicht. Seit Wochen liegt der Fokus auf dem Russland-Ukraine-Konflikt. Er steht im Zentrum des Antrittsbesuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in den USA. In Kiew geben sich Minister und Regierungschefs befreundeter Staaten die Klinke in die Hand, Außenministerin Annalena Baerbock kommt gerade schon zum zweiten Mal innerhalb eines Monats vorbei.

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Währenddessen fühlt Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron in Moskau Putins Puls. Von der Schmach, durch den damaligen US-Präsidenten Barack Obama als Regionalmacht bezeichnet und damit scheinbar in die Fußnoten der Macht verbannt worden zu sein, ist das weit entfernt.

Ganz offenkundig aber geht es dem russischen Präsidenten um weit mehr. Er testet die Möglichkeit von Grenzverschiebung und Machtausweitung. Der Westen ist gut beraten, der Großmannssucht ein einiges Signal entgegenzusetzen. In einen Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Bedeutung zu treten, wäre dabei der falsche Weg. Es müssen sich nicht alle um die Pauke drängen.

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Scholz in den USA: „Es geht darum, schnell, zügig und entschlossen zu handeln“
07.02.2022, USA, Washington: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht nach der Landung auf dem Flughafen in Washington die Gangway des Airbus A340 der Luftwaffe hinunter. Scholz wird am 07.02.2022 durch US-Präsident Biden im Weißen Haus empfangen. Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Vor seinem Treffen mit dem US-Präsidenten betonte Bundeskanzler Scholz, dass man gegenüber Russland in Hinblick auf die Ukraine-Krise abgestimmt handeln muss.

Finger weg von der Ukraine

Unterschiedliche Lautstärken und Instrumente sind in einem Orchester kein Zeichen von Disharmonie, sondern ergeben erst auf diese Weise ein stimmiges Ganzes. Die Tonlage kann variieren, ebenso die Lautstärke. Und auch kürzere Einsätze können beeindruckend sein. Entscheidend ist, dass alle dasselbe Stück spielen. Und das heißt in diesem Fall sehr eindeutig: Finger weg von der Ukraine.

Der Westen hat klargemacht, dass die territoriale Integrität der Ukraine Priorität hat und dass Russland bei deren Verletzung Sanktionen drohen. Dass diese im Ungefähren gelassen werden, ist klug. Es erschwert die russische Risikobuchhaltung. Erleichtert wird diese dagegen, wenn sich die westlichen Partner gegenseitig mit Zweifeln an Lauterkeit und Zuverlässigkeit überziehen.

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