Wagenknecht verurteilt Anerkennung der „Volksrepubliken“ durch Russland
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Sahra Wagenknecht während der Sendung „Anne Will“ am Sonntag in der ARD.
© Quelle: imago images/Jürgen Heinrich
Berlin. Die Bundestagsabgeordnete der Linken, Sahra Wagenknecht, hat die Anerkennung der selbsternannten prorussischen „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk in der Ostukraine durch Russland verurteilt, für die Zuspitzung der Situation aber auch den Westen mitverantwortlich gemacht.
Die Linken-Politikerin hatte am Sonntag im Polittalk von Anne Will eine „amerikanische Aggressivität“ kritisiert, „mit der ein russischer Einmarsch herbeigeredet“ werde. „Manchmal hat man das Gefühl, da ist der Wunsch Vater des Gedankens“, sagte Wagenknecht, die die Auffassung vertrat, dass Russland gar kein Interesse an einer Invasion der Ukraine hätte und stattdessen Sicherheitsgarantien vom Westen wolle.
Dem RND sagte Wagenknecht am Dienstag, die Situation habe sich in den letzten Wochen bereits so zugespitzt, dass kein Szenario mehr auszuschließen war. „Gerade deshalb habe ich öffentlich immer wieder – auch in der Sendung ‚Anne Will‘ – darauf hingewiesen, dass die Situation hochgefährlich ist“, betonte Wagenknecht und fügte hinzu: „Dafür tragen beide Seiten Verantwortung, und deshalb muss jetzt endlich der Weg der Deeskalation und Diplomatie beschritten werden.“
Dazu gehöre auch, anzuerkennen, dass Russland die entgegen ursprünglicher Zusagen vorangetriebene Nato-Osterweiterung seit Jahren kritisiert und deutlich gemacht habe, dass es eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine unter keinen Umständen hinnehmen wird. „Zusätzliche Sanktionen werden den Konflikt nicht lösen, sondern Europa und vor allem Deutschland weit mehr als Russland schaden, während die USA wirtschaftlich profitiert“, prognostiziere Wagenknecht.
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© Quelle: RND
In der Sendung „Anne Will“ hatte die Linken-Politikerin gesagt, Russland wolle verhindern, dass amerikanische Soldaten und Raketen in der Ukraine stationiert werden. „Wenn man ihnen da Gewissheit gibt, wäre das genau der Weg, diesen Konflikt zu entspannen“, sagte die Politikerin. Die nach 1998 erfolgte Nato-Osterweiterung sei aus russischer Sicht eine Provokation gewesen. Das westliche Militärbündnis gebe 18-mal so viel für Rüstung aus wie Russland.