Nato erhöht wegen Russland-Krise Einsatzbereitschaft der Streitkräfte

US-Soldaten der 82. US-Luftlandedivision treffen auf dem Flughafen in Jasionka bei Rzeszow ein, um die Ostflanke der Nato zu stärken.

US-Soldaten der 82. US-Luftlandedivision treffen auf dem Flughafen in Jasionka bei Rzeszow ein, um die Ostflanke der Nato zu stärken.

Brüssel. Der Nato-Oberbefehlshaber in Europa hat angesichts der Spannungen mit Russland die Bereitschaftszeiten für mehrere Zehntausend Bündnissoldaten drastisch verkürzt.

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Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Nato-Kreisen müssen Kräfte der schnellen Eingreiftruppe NRF künftig innerhalb von nur 7 statt innerhalb von 30 Tagen verlegt werden können. Für weitere Truppenteile gilt ab sofort eine sogenannte „Notice-to-Move“-Frist von 30 statt von 45 Tagen.

Das Militärbündnis erhöht damit weiter die Abschreckung gegen Russland. Bereits vor einigen Woche hatte der Oberbefehlshaber die „Notice-to-Move“-Frist für die schnellste Eingreiftruppe VJTF erhöht. Dies bedeutet, dass die zugehörigen Soldaten derzeit innerhalb von höchstens fünf Tagen bereit für eine Verlegung in ein Krisengebiet sein müssen.

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Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte am Freitagabend, dass der Befehl auch für die deutschen Soldaten gilt. „Auf Antrag des Supreme Allied Commander Europe (Saceur), General Wolters, und in enger Abstimmung mit den Alliierten wird die Bundesregierung die Reaktionsfähigkeit der in die Nato Response Force eingemeldeten Kräfte der Bundeswehr erhöhen“, teilte es mit.

Mit der Maßnahme gingen keinerlei Verlegungen einher, sondern es würden nur „vorbereitende Maßnahmen getroffen, um im Falle einer Aktivierung der Nato Response Force (NRF) die Zeiten bis zur Herstellung der Verlegebereitschaft zu reduzieren“. Eine tatsächliche Verlegung der Kräfte bedürfte eines politischen Beschlusses des Nato-Rats.

Ukraine-Konflikt: Russland kündigt Atomwaffen-Test an
ARCHIV - 09.05.2010, Russland, Moskau: Eine strategische russische Atomrakete vom Typ Topol-M (Nato-Code\ SS-27 Sickle B) fährt bei der Militärparade zum Tag des Sieges über den Roten Platz. Die USA sehen in den wachsenden nuklearen  Rüstungsarsenalen von Russland und China eine immer größere Gefahr.     (zu dpa "US-Verdacht: Putin glaubt an Gewinnbarkeit eines Atomkriegs") Foto: Sergei Chirikov/EPA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Moskau will die Zuverlässigkeit seiner strategischen Nuklearwaffen testen. Putin als Oberbefehlshaber der Streitkräfte werde im Gefechtsstand dabei sein.

Wie viele deutsche Soldatinnen und Soldaten von der Entscheidung betroffen sind, teilte das Verteidigungsministerium nicht mit. Nach früheren Angaben waren zuletzt rund 13.700 Soldaten für die schnellen Einsatzkräfte der Nato eingemeldet. Miteingerechnet waren dabei allerdings zum Beispiel auch 750 Kräfte für die VJTF und 2850 sogenannte nationale Unterstützungskräfte. Von der Nato wurde die Gesamtgröße der NRF zuletzt mit rund 40.000 Soldaten angegeben.

Hintergrund der Entscheidung des Nato-Oberbefehlshabers sind Befürchtungen, dass Russland einen Einmarsch in sein Nachbarland Ukraine in Erwägung zieht und eine Ausweitung des Konflikts auf Nato-Staaten drohen könnte. Russland dementiert Angriffsplanungen.

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RND/dpa

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