Die vielen Geflüchteten aus der Ukraine überfordern die deutschen Tafeln. Es gibt zu wenig Ware, zu viele Menschen, reihenweise Missverständnisse. Erste Tafeln sprechen wieder von Aufnahmestopps. Zeigen sich an den Ausgabestellen für gerettete Lebensmittel bereits die Verteilungskämpfe der kommenden Zeit?
Plötzlich gibt es doch Unruhe. Schon seit einer halben Stunde stehen die Menschen klaglos im Nieselregen vor dem Portal der Erlöserkirche in Berlin-Moabit an. Eine Schlange geduckter, leise redender Frauen, Männer und Kinder, Kapuzen über dem Kopf, mit Einkaufswagen und Taschen in den Händen. Sie warten darauf, dass die Tafel aufmacht, die einmal in der Woche in der Kirche gerettete Lebensmittel an Bedürftige ausgibt.