Nach Strack-Zimmermanns „Basar“-Aussage

Melnyk: „Trauriges Hütchenspiel mit deutschen Waffenlieferungen an Ukraine“

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, sieht Deutschlands Tempo bei der Lieferung von schweren Waffen als ausbaufähig an.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, sieht Deutschlands Tempo bei der Lieferung von schweren Waffen als ausbaufähig an.

Hannover/Berlin. In der Diskussion um die Lieferung von deutschen Waffen an die Ukraine hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, auf die jüngste Kritik von FDP-Verteidigungs­politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann reagiert. „Ich stimme zu: Das ist kein Basar, sondern ein trauriges Hütchenspiel mit deutschen Waffen­lieferungen an die Ukraine“, schrieb der Diplomat am Freitag auf Twitter.

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Melnyk bezog sich damit auf eine Aussage Strack-Zimmermanns in der ZDF-Talkshow „maybrit illner“ am Donnerstag­abend. Die FDP-Politikerin kritisierte den ukrainischen Botschafter für dessen Kommunikationsstil, beim Thema Waffen über die Öffentlichkeit Druck auf die Bundesregierung auszuüben. „Es hat keinen Sinn, über die Medien Wünsche zu äußern. Man muss offiziell darum bitten“, sagte sie und legte nach: „Wir sind hier ja nicht auf einem Basar.“

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Nun folgte der Konter des Botschafters, den Strack-Zimmermann nicht unkommentiert ließ. „Wir sollten uns auch von Überspitzungen der Presse nicht treiben lassen“, antwortete die Vorsitzende des Verteidigungs­ausschusses im Deutschen Bundestag auf Melnyks Twitter-Beitrag. „Ich freue mich, dass wir beide einen ehrlichen Austausch pflegen und beide auf unterschiedlichen Seiten Tempo für schwere Waffen machen.“ Das Ziel bleibe „die volle territoriale Integrität“ der Ukraine.

Strack-Zimmermann hatte sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine bereits häufiger für die Lieferung schwerer Waffen ausgesprochen. Erst vor wenigen Tagen bekräftigte sie ihre Forderungen nach einem Chefmanager – einem Sonderkoordinator im Kanzleramt – für Waffenlieferungen.

Die Bundesregierung hat am Freitag die Lieferung der ersten 15 Flugabwehr­kanonen­panzer Gepard versprochen. Die Panzer, die aus Beständen der deutschen Industrie stammen, sollen im Juli an die Ukraine übergeben werden. Deutschland hat der Ukraine zudem die Lieferung von sieben Panzerhaubitzen zugesagt. Die Ausbildung der ukrainischen Soldaten läuft bereits.

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