Übergriffe auf Muslime und Moscheen in Deutschland sinken deutlich

Die Sehitlik-Moschee in Berlin.

Die Sehitlik-Moschee in Berlin.

Osnabrück, Berlin. Die Zahl der Übergriffe auf Muslime, Moscheen und andere muslimische Einrichtungen ist nach Angaben der Bundesregierung im ersten Quartal dieses Jahres deutlich gesunken. Von Januar bis März seien nach vorläufigen Zahlen bundesweit 91 islamfeindliche Vorfälle verzeichnet worden, teilte das Bundesinnenministerium auf Anfrage der Linksfraktion mit.

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Im Vorquartal seien es 225 Übergriffe gewesen und im Vorjahresquartal 275. Verletzt worden seien im ersten Quartal 2021 zwei Menschen (Vorquartal: sechs). Über die Zahlen hatte zuerst die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag) berichtet.

Sechs der Taten richteten sich den Angaben zufolge gegen Moscheen (Vorquartal: 21, Vorjahresquartal: 24). Zu den Vorfällen zählten Volksverhetzung, Beleidigungen, Beschimpfungen, Störung der Religionsausübung und Sachbeschädigung. Die endgültigen Zahlen dürften laut Linksfraktion durch Nachmeldungen allerdings noch steigen.

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Positiv-Trend auch Folge von Black-Lives-Matter?

Die innenpolitische Expertin der Linksfraktion, Ulla Jelpke, zeigte sich erfreut über die erstmals seit Jahren so stark gesunkenen Zahlen. Sie sehe darin „eine Folge der verstärkten medialen, politischen und gesellschaftlichen Bewusstseinswerdung und Ächtung von Rassismus im Zuge der Black-Lives-Matter-Proteste“, erklärte Jelpke.

Der Rückgang sei allerdings so eklatant und überraschend, dass sie an eine Trendwende noch nicht recht glauben könne. Ob es tatsächlich einen Mentalitätswandel gebe, bleibe abzuwarten.

RND/epd

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