Die Kandidaten vor dem TV-Triell: kämpferisch und zuversichtlich

Die Spitzenkandidaten für die kommende Bundestagswahl von CDU/CSU, Armin Laschet (r), Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock (M), und SPD, Olaf Scholz.

Die Spitzenkandidaten für die kommende Bundestagswahl von CDU/CSU, Armin Laschet (r), Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock (M), und SPD, Olaf Scholz.

Berlin. Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet will die desaströsen Umfragewerte der Union mit einer kämpferischen Schlussphase des Bundestagswahlkampfes drehen. Er werde beim ersten TV-Dreikampf der Kanzlerkandidaten an diesem Sonntagabend sichtbar machen, für was die Union stehe und „wo die Unterschiede sind zu Rot-Grün“, sagte der CDU-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident am Samstag beim Bundesdelegiertentag der Frauen Union der CDU.

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Grünen-Co-Chef Robert Habeck rechnet damit, dass Baerbock bei dem TV-Triell Boden gut machen kann. “Sowohl Olaf Scholz als auch Armin Laschet wollen die Ära Merkel im politischen Habitus verlängern. Tunlichst keine Antworten geben, Politik möglichst entpolitisieren”, sagte er der “Welt am Sonntag”. Das passe nicht zur gesellschaftlichen Stimmung, die von großer Unruhe und Orientierungslosigkeit geprägt sei. “Gerade in den TV-Triellen wird Annalena Baerbock deshalb mit ihrer Schlagfertigkeit und ihrer Energie punkten können.”

Beim ersten sogenannten Triell, das an diesem Sonntag (20.10 Uhr bis 22.00 Uhr) von RTL und ntv übertragen wird, trifft Laschet erstmals im Bundestagswahlkampf in einem solchen Format auf seine Rivalen, SPD-Kanzlerkandidat und Finanzminister Olaf Scholz sowie Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Mit Spannung wird erwartet, wie sich der unter Druck stehende Laschet schlägt.

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Das Moderatoren-Team besteht aus Ex-“Tagesthemen”-Moderatorin und RTL-Neuzugang Pinar Atalay und dem RTL-Nachrichten-Anchorman Peter Kloeppel. Im September werden ARD und ZDF und dann noch einmal die Fernsehsender ProSieben, Sat.1 und Kabeleins, die zu einer Gruppe gehören, mit eigenen Triellen folgen.

Die Union ist in Umfragen abgestürzt, teils lag sie zuletzt sogar knapp hinter der SPD. Auch die Beliebtheitswerte von Laschet sind im Keller. Sie liegen weit hinter jenen von Scholz. Die Bundestagswahl ist am 26. September.

Dobrindt sieht gute Chancen für Laschet

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt misst den Fernsehrunden der Spitzenkandidaten zentrale Bedeutung zu. „Sie werden bei dieser Wahl den Ausschlag geben“, sagte er dem „Donaukurier“ (Wochenendausgabe). „Jeder kann dort den direkten Vergleich der Kandidaten sehen. Ich gehe davon aus, dass Armin Laschet diese Chance nutzt und deutlich macht, dass er der richtige Bundeskanzler für Deutschland ist.“

Scholz schloss eine Koalition mit der Linken erneut nicht ausdrücklich aus. „Die Erfahrung zeigt, dass nach der Absage an eine Koalition die Frage nach der nächsten folgt“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ auf die Frage, warum er nicht klar Nein sage zu einem Bündnis mit der Linken. „Und irgendwann diskutiert das Land nicht mehr über das Wohl des Landes, sondern die Ränke von Parteien.“

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Er sei überzeugt: „Jede Regierung in Deutschland muss sich ganz klar zur transatlantischen Partnerschaft bekennen, zur Mitgliedschaft in der Nato und zu einer starken und souveränen Europäischen Union. Dazu, dass wir solide mit dem Geld umgehen und dass die Wirtschaft wachsen muss. Und dass die Sicherheit im Inneren gewährleistet wird.“ All diese Punkte seien für ihn unabdingbar.

Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock ließ Zweifel erkennen, ob es zu einer gemeinsamen Regierung mit der Linkspartei kommen kann. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) sagte sie: „Die Linkspartei hat am Mittwoch im Bundestag zu meinem Entsetzen noch einmal verdeutlicht, dass sie außenpolitisch nicht handlungsfähig ist.“

Annalena Baerbock bei „RND vor Ort“: Die wichtigsten Momente im Video
26.08.2021, Niedersachsen, Hannover: Annalena Baerbock (l-r), Kanzlerkandidatin und Bundesvorsitzende von B��ndnis 90/Die Gr��nen spricht mit Eva Quadbeck, stellvertretende Chefredakteurin vom RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), und Hendrik Brandt, Chefredakteur der Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ), im Rahmen eines Polit-Talks vom RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Foto: Moritz Frankenberg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Im Talkformat „RND vor Ort“ stellen sich die Kanzlerkandidaten den Fragen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND). Diesmal zu Gast: Annalena Baerbock (Grüne).

Die Linksfraktion hatte sich bei der Abstimmung über das Evakuierungs-Mandat der Bundeswehr für Afghanistan mehrheitlich enthalten, es gab aber auch Ja- und Nein-Stimmen. Baerbock sagte nun: „Einem Bundeswehr-Mandat die Unterstützung zu verweigern, obwohl es um die Rettung von Menschen in höchster Not geht - mit einem solchen Agieren ist die Linke dabei, sich selbst auszuschließen.“

Baerbock forderte erneut einen fairen Umgang im Wahlkampf. Generell schätze sie Laschet für seine Bodenständigkeit. Auf die Frage, was sie an Scholz möge, entgegnete die Grünen-Chefin: „Seine Ruhe nach außen und nach innen.“

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RND/dpa

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