Mit Kampfdrohnen: Neue türkische Luftoperation gegen PKK im Nordirak
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/JO6ZD2HAX5HN3NIRYP5V5JRMR4.jpeg)
Hulusi Akar (li.), Verteidigungsminister der Türkei, und Armeekommandeure tragen Mundschutz, während sie eine Militäroperation in einem militärischen Hauptquartier verfolgen.
© Quelle: Uncredited/Turkish Defense Minis
Istanbul. Die Türkei hat im Nordirak einen neuen Einsatz gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK begonnen. Die Luftoperation “Tigerkralle” sei nach Beschuss der PKK und “anderen Terroristen” auf türkische Stellungen gestartet worden, teilte das Verteidigungsministerium in Ankara am Mittwochmorgen mit.
Es handele sich daher um das legitime Recht auf Verteidigung der Türkei. Der Einsatz werde unter anderem mit dem Einsatz von Kampfdrohnen und Helikoptern durchgeführt.
Operation gegen “Terror”-Gruppen
Es habe jüngst mehr und mehr Angriffsversuchen auf militärische Außenposten und Stützpunkte im Grenzgebiet gegeben. Die Operation richte sich auch gegen andere “Terror”-Gruppen in der Region, teilte das Ministerium mit, ohne diese zu nennen. Der Einsatz laufe wie geplant erfolgreich.
Die Kurden und ihre Unabhängigkeit: Auf dem Weg zum eigenen Staat?
Mehr als 25 Millionen Kurden leben auf dem Gebiet der Türkei, des Irans, des Iraks und Syriens. Dabei kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen.
© Quelle: AFP
Bereits am Montagmorgen hatte die Türkei schwere Angriffe im Nordirak geflogen. Dieser “Adlerkralle” genannte Einsatz hatte sich unter anderem gegen Ziele in den Kandil-Bergen nahe der iranischen Grenze und in Sindschar gerichtet. Iraks Armeeführung hatte die Angriffe als “provokatives Verhalten” verurteilt. Die PKK hat in den nordirakischen Kandil-Bergen ihr Hauptquartier. Sie gilt in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation.
Keine Reaktionen von PKK und aus Baghdad
Von der PKK und aus Baghdad und der halbautonomen kurdischen Region im Nordirak kamen zunächst keine Reaktionen. Die irakische Regierung hatte allerdings am Dienstag den türkischen Botschafter einbestellt, um gegen die Luftoffensive zu protestieren.
Der türkische Staat und die PKK bekämpfen sich seit Jahrzehnten. Im Sommer 2015 war ein Waffenstillstand gescheitert. Seitdem fliegt das türkische Militär wieder regelmäßig Angriffe gegen die PKK im Nordirak und in der Südosttürkei. In den letzten Wochen hatte die Türkei ihre Militäreinsätze gegen die PKK in der Südosttürkei verschärft.
RND/dpa/AP