Trump will Abtreibungen ab der 20. Woche verbieten

US-Präsident Donald Trump erfüllt mit dem neuen Gesetzesentwurf für Abtreibungen ein Wahlversprechen, das ihm viele Fürsprecher bescherte.

US-Präsident Donald Trump erfüllt mit dem neuen Gesetzesentwurf für Abtreibungen ein Wahlversprechen, das ihm viele Fürsprecher bescherte.

Washington.
In Deutschland hält sich die Debatte um die Rechtslage in Sachen Schwangerschaftsabbrüche hartnäckig, aber auch in den USA sind Abtreibung ein Diskussionsthema. US-Präsident Donald Trump positioniert sich nun erneut klar gegen Abtreibungen: Er hat einen neuen Gesetzesentwurf vorgestellt, der Abbrüche nach der 20. Woche verbieten soll. Die dem Kongress vorliegende Maßnahme werde für den Fötus "schmerzhafte Spätabtreibungen landesweit beenden", sagte Trump. Zudem versprach er, dass Kliniken durch eine neue Regelung keine staatlichen Gelder mehr erhalten, wenn dort Abtreibungen vorgenommen werden.

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Abtreibungsgegner stehen oft hinter Trump

Sogenannte „Lebensschützer“ zählen zu den besonders engagierten Trump-Wählern. Er sei der „stärkste Lebensschützerpräsident“ der Geschichte, sagte die Präsidentin der „Susan B. Anthony-Liste“, Marjorie Dannenfelser. Der nach eigenen Angaben 630.000 Mitstreiter starke Verband bezuschusst Kandidaten, die gegen Abtreibungen sind.

Besonders angetan sind Abtreibungsgegner von den vielen Gleichgesinnten in Richterrobe, die Trump in Bundesgerichte berufen hat, darunter einen in den Obersten Gerichtshof.

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Vor wenigen Wochen richtete das Gesundheitsministerium ein Büro zur Unterstützung von Ärzten ein, die aus Glaubensgründen Abtreibungen verweigern. Als eine seiner ersten Amtshandlungen 2017 hat Trump US-Finanzhilfen für internationale Organisationen verboten, die Abtreibungen vornehmen oder darüber informieren. Das sorgte für viel Kritik, Tausende Frauen gingen gegen Trump auf die Straße.

Trump war nicht immer strikt gegen Abtreibung

Abtreibung ist in den USA seit 1973 legal. Das Oberste Gericht urteilte damals, dass der Staat das Recht auf Abtreibung bis zur unabhängigen Lebensfähigkeit des Fötus nicht einschränken darf. Generell gilt ein Frühgeborenes unter 22 Wochen als nicht lebensfähig. Trump war nicht immer ein Freund der Lebensschützer. 1999 sagte er in einem Fernsehinterview, er „hasse das Konzept von Abtreibung“, trete aber für das Entscheidungsrecht der Frau ein.

Zahl der Abtreibungen zuletzt rückläufig

Nach Angaben des US-Familienplanungsinstituts „Guttmacher Institute“ hat in den USA knapp ein Viertel aller Frauen vor dem 45. Lebensjahr einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen. Allerdings sei die Abtreibungsrate zwischen 2008 und 2014 von im Schnitt 19,4 Abtreibungen für 1.000 Frauen im gebärfähigen Alter (15 bis 44) auf 14,6 Abtreibungen zurückgegangen.

Von RND/epd

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