Trump: „Ihr müsst jetzt nach Hause gehen“
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Nachdem es vor dem Kapitol in Washington zu Ausschreitungen bekommen war, forderte Trump seine Anhänger via Twitter auf, sich friedlich zu verhalten.
© Quelle: imago images/Bildbyran
Washington. US-Präsident Donald Trump hat seine Anhänger nach der Erstürmung des Kapitols in Washington zur Räson gerufen. „Bleibt friedlich“, schrieb er am Mittwoch über Twitter. Er selbst hatte Demonstranten in die Hauptstadt gerufen, um gegen die Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden im Kongress zu protestieren.
Dutzende Trump-Anhänger durchbrachen die Sicherheitsabsperrungen vor dem Kongressgebäude. Die Sitzung musste unterbrochen werden. Abgeordnete wurden aus dem Gebäude gebracht und mussten Gasmasken aufsetzen, da in der Rotunde des Kapitols Tränengas eingesetzt wurde.
In einem weiteren Tweet erneuerte er seine Aufruf. „Keine Gewalt! Erinnert euch, WIR sind die Partei von Recht und Ordnung – respektiert das Gesetz und unsere großartigen Männer und Frauen in Uniform. Danke!“
Trump wies seine Anhänger zunächst aber nicht an, ihren Protest zu beenden, zu dem er sie aufgerufen hatte. Der republikanische Abgeordnete Mike Gallagher sagte beim Nachrichtensender CNN an den Präsidenten gewandt: „Sie müssen das jetzt absagen.“
Frühere Weggefährten kritisieren Trump
Mehrere frühere Weggefährten drängten Trump, deutlicher zu werden und die Aktion der Demonstranten klar zu verurteilen. „Sie sind der Einzige, auf den sie hören werden“, sagte Trumps frühere Kommunikationschefin Alyssa Farah. „Verurteilen Sie das jetzt.“
Trumps früherer Stabschef Mick Mulvaney schrieb: „Der Tweet des Präsidenten ist nicht genug. Er kann das jetzt stoppen und muss genau das tun. Sagen Sie diesen Leuten, dass sie nach Hause gehen sollen.“ Auch der gewählte US-Präsident Joe Biden hatte ihn aufgefordert, sich in einer Fernsehansprache an die Menschen zu wenden.
Schließlich wandte er sich in einem Video an seine Anhänger und sagte: „Ihr müsst jetzt nach Hause gehen.“ Gleichzeitig bekräftigte er aber seine falschen Behauptungen über Wahlbetrug und bezeichnete seine Unterstützer als “besondere” Leute.
Er verstehe den Ärger über den Ausgang der Wahl, aber “wir müssen Frieden haben, wir müssen Recht und Ordnung haben” und die Sicherheitskräfte respektieren, sagte Trump. Niemand dürfe verletzt werden, mahnte er.
RND/AP/dpa