Trotz Rentenreform-Zugeständnissen: Streik in Frankreich geht weiter
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Der Konflikt ist noch nicht beendet: Am Samstag gingen die Streik-Demos in Paris weiter.
© Quelle: imago images/Hans Lucas
Paris. Trotz Zugeständnissen der Regierung im Konflikt um die Rentenreform ist der Streik in Frankreich noch nicht zu Ende. Für diesen Sonntag erwarteten die Pariser Verkehrsbetriebe RATP und die Staatsbahn SNCF weiter Beeinträchtigungen im Verkehr. Zwar seien alle Metro-Linien geöffnet, bedient werde der Großteil der Linien aber nur am Nachmittag, teilte RATP mit. Die Hardliner-Gewerkschaft CGT rief zu einem weiteren branchenübergreifen Protesttag in der kommenden Woche auf.
Entgegenkommen beim Renteneintrittsalter
Die französische Regierung hatte am Samstag bekannt gegeben, dass die Regelung, nach der die Franzosen erst mit 64 Jahren volle Rentenbezüge erhalten sollen, vorläufig aus der Gesetzesreform gestrichen werde. Das Alter ist bisher der Hauptstreitpunkt zwischen den Gewerkschaften und der Regierung gewesen. Die gemäßigte Gewerkschaft CFDT begrüßte den Schritt. Die Gewerkschaft CGT lehnte die Reform weiterhin komplett ab.
Das gesetzliche Renteneintrittsalter liegt in Frankreich bei 62 Jahren und soll bei der Reform auch nicht verändert werden. Allerdings hätten Arbeitnehmer, die mit 62 in Rente gehen, nach den Plänen mit Abschlägen rechnen müssen.
Mit der Reform soll für die Rente ein universelles Punktesystem ähnlich wie in Deutschland eingeführt werden. Damit würde die Zersplitterung in mehr als 40 Rentenkassen enden. Viele Berufsgruppen fürchten allerdings ein Aus für Sonderrechte und Privilegien.
RND/dpa